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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 58

1911 - Halle a.S. : Schroedel
felb erzwang er sich den bergang der die Saale, indem er die Vortruppen der Preußen gnzlich schlug. Ihr Fhrer, der mutige und tapfere Prinz Louis Ferdinand, starb den Heldentod. Er wollte sich nicht ergeben und wurde von feindlichen Reitern erstochen. Das war fr die Preußen ein harter Schlag. Die Kunde von der Niederlage rief im Hauptheere Verzweiflung und Schrecken hervor. In der Aufregung beschlo man, die Armee von der Saale nach der Elbe zurckzufhren, um die Straen nach Berlin schtzen zu knnen. Allein der Plan kam nicht mehr zur Ausfhrung. Napoleon war mit seinem Heere heran und zwang die Preußen am 14. Oktober zu der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt. Die Preußen fochten mit der alten Tapfer-keit, aber sie unterlagen und wurden nach allen Seiten hin aus-einandergefprengt. Als die Abendnebel aufstiegen, gab es keine preuische Armee mehr. Die umherirrenden Trmmer retteten sich entweder der den Harz nach Magdeburg oder wurden von der franzsischen Reiterei eingeholt und gefangen genommen. Zu der Niederlage im Felde kam die Feigheit der Feftungskommandanten. Die Franzosen brauchten nur vor den Wllen der festen Pltze zu erscheinen, so entfiel den altersschwachen Generalen der Mut; sie vergaen Pflicht und Ehre, knpften Unterhandlungen an und berreichten dann die Schlssel. Ohne auch nur einen Kampf zu wagen, ergaben sich Erfurt, Spandau, Kstrin und Stettin. Selbst das starke und mit allem Kriegsmaterial reichlich versehene Magde-brg ffnete ohne Schwertstreich die Tore. Doch es gab auch noch Männer, in denen Heldenmut und Tatkraft noch nicht erstorben waren. Oberst von 9)ork lieferte den nachdrngenden Feinden an der Elbe ein ernstes Rckzugs-gefecht, und der General von Blcher zog sich kmpfend nach Lbeck zurck, um sich mit seinen Truppen nach Ostpreuen einzuschiffen. Allein er konnte sein Vorhaben nicht ausfhren; er mute sich der feindlichen bermacht ergeben, weil er kein Brot und keine Munition mehr hatte. Auch einige Feftungskomman-danten retteten die Ehre des preuischen Namens. Gl atz ver-teidigte Graf Gtzen, und in Kolberg schlug Major von Gneisenau alle Strme der Franzosen ab. Graudenz an der Weichsel fand in Courbiere einen mutvollen Verteidiger. Als ihm die Franzosen sagten, es gbe keinen König von Preußen mehr, antwortete er ihnen: So gibt es doch noch einen König von Graudenz." Mittlerweile nahm Napoleon das preuische Land in Besitz. Er hielt einen glnzenden Einzug in Berlin und besuchte auch das Grab Friedrichs des Groen in Potsdam. Trotz seiner Ver-ehrung fr den groen König raubte er dessen Degen, Schrpe und Ordensstern. Nun fhrte er seine sieggewohnten Scharen der Weichsel zu. Hier traf er auf neuen Widerstand, denn die Russen
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