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1. Griechen und Römer - S. 66

1911 - Berlin : Winckelmann
66 sprach mit edlem Stolze: Das sind meine Edelsteine und Kleinodien!" Tiberius Gracchus als Tribun. 183. Trotzdem die Eroberungen der Rmer groß waren, hatten die rmeren Bewohner davon doch keinen Vorteil; denn fast alles Land war in die Hnde der Vornehmen gekommen. Als aber Tiberius Gracchus das Amt eines Volkstribunen inne hatte, nahm er sich der Besitzlosen an und sprach in einer Volksversammlung: Die wilden Tiere Italiens haben ihre Hhlen und Sager; aber die Männer, welche fr Roms Herrschaft ihr Leben einsetzten, erfreuen sich nur der Luft und des Tageslichts. Ohne Htte, ohne Obdach irren sie mit Weib und Kind im Lande umher. Ist es nicht ein Hohn, wenn sie aufgefordert werden, fr die Hausgtter und die Grber zu kmpfen? Kaum ein einziger unter ihnen hat einen eigenen Hausaltar und eine Grabsttte der Seinen. Nur um andern Schtze, Glanz und schwelgerischen Genu zu verschaffen, tragen sie das Schwert und geben ihr Leben auf dem Schlachtfelde preis; aber nicht eine einzige Scholle ist ihr Eigentum." Der Eindruck dieser Worte war um so hher, als niemand sie zu widerlegen vermochte. Das Ackergesetz. Tiberius' Ende. Als Tiberius nun vorschlug, da an einen jeden besitzlosen Brger von den Reichen wenigstens 2% Hektar Land abgetreten werden sollten, wie es ltere Gesetze verlangten, da widersetzten sich die Vornehmen diesem Vorschlage. Sie gewannen den Volkstribunen O k t a v i u s fr sich, der aber auf Anstiften des Tiberius abgesetzt wurde. Da man alles aufbot, Tiberius zu strzen, so kam es dahin, da dieser Tribun spter von den Senatoren unter Leitung eines Oberpriesters erschlagen wurde, worauf viele Anhnger des Tiberius in die Verbannung gehen muten. Cajus Gracchus. Als aber spter Cajus Gracchus, der Bruder des Tiberius, Volkstribun geworden war, versuchte derselbe die Plne seines Bru-ders durchzufhren, und rang aus allen Krften nach der Volksgunst. Er fetzte es durch, da dem Volke fein Bedarf an Getreide zu einem billigen Preise geliefert wurde, und der Soldat seine Kleidung auf Staatskosten erhielt. Die Ackergesetze lie er erneuern, wodurch die Reichen sich gentigt sahen, von ihren Lndereien einen Teil an die besitzlosen Brger abzugeben. Auch muten auf feine Veranlassung jhrlich einige bestimmte taatslndereien unter die Armen verteilt werden. Doch verlor er spter beim niederen Volke das Ansehen und mute auf Anstiften feiner Feinde das Leben einben. Cornelia wird geehrt. der den Verlust der Shne trauerte Cornelia mit groer Seelenstrke. Sie sagte: Wrdige Grabmler haben die Toten gesunden; jetzt habe ich erlebt, was ich gewnscht; denn ich darf mich nicht zeigen, ohne da eine Menge Volks sich ehrerbietig um mich versammelt und laut ausruft: Das ist die Mutter der Gracchen!" Gewi war der Schmerz, den sie dabei empfand, heftiger und grer als der befriedigte Stolz ihrer groen Seele; darum verlie sie auch Rom und wohnte nachher auf einem Landgute. Hier lebte sie nach ihrer gewohnten Weise, teilte ihre Zeit zwischen weiblichen Geschften und Lesen griechischer Bcher. Sie hatte viele Freunde und bekam hufig Besuche; meist waren gebildete Rmer und Griechen bei ihr zu Tische, und selbst die Könige fremder Völker, die von Rom abhingen, schickten ihr Geschenke zu. Bewunderungswrdig war die edle
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