Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte - S. 38

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
38 sie schon bald wieder vertrieben, und die spartanische Besatzun-g zog ab; aber die Blte Athens war dahin. Die Stadt hat sich von diesem gewaltigen Sturze nie wieder ganz erholen knnen. Xii. Sokrates. 1. Seine Persnlichkeit. Whrend Perikles Athen leitete und dann Alkibiades groen Einflu gewann, gab es hier noch einen dritten Mann, auf den alle schauten und von dem alle sprachen: er hie Sokrates. Sokrates war der Sohn eines Bildhauers und erlernte die Kunst seines Vaters; aber er Betrieb sie nur kurze Zeit und hngte dann Hammer und Meiel an den Nagel. Eine andre Arbeit erschien ihm weit wichtiger und schner; er wollte nmlich seine Mitbrger und besonders die athenischen Jnglinge zu tchtigen Menschen machen. Dazu war er gerade der rechte Mann; denn an Weisheit kam ihm keiner gleich. Auf den ersten Blick merkte man ziem-lich wenig davon. Sein ueres war nmlich sehr hlich. Auf dem kleinen, fetten Krper sa ein dicker Kopf mit wulstigen Lippen, ausgestlpter Nase, her-vorquellenden Augen und kahlem Schdel. 2. Sokrates als Lehrer. So schlenderte er durch die Straen und der die Mrkte, oder er trat in die Werksttten und Kramlden und machte sich an die Leute heran, die er fr lernbegierig hielt. Seine Unterhaltung begann meist mit einer einfachen Frage der eine ganz gewhnliche Sache; bei einem Soldaten etwa, was Tapferkeit fei. Wenn der dann entgegnete : Das ist mir zu dumm; ich werde doch wohl wissen, was Tapferkeit ist, habe ich sie doch so oft gebt," so ruhte Sokrates nicht, bis er es wirklich sagte. Da kam dann wohl heraus: Tapfer ist einer, wenn er vor dem Feinde nicht wegluft." Ruhig fragte Sokrates weiter: Was ist denn das, wenn einer die heftigsten Schmerzen einer schweren Krankheit ohne Murren ertrgt?" Ei, wohl auch Tapferkeit!" Und wenn er vor Mchtigen die Wahrheit sagt, obgleich er wei, da ihm das schadet?" Nun, das ist eigentlich auch Tapferkeit." So zeigte ihm Sokrates, da er bisher von der Tapferkeit eine sehr oberflchliche Vorstellung gehabt hatte.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer