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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte - S. 57

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
57 Die Plebejer verstanden wohl, was dieses Gleichnis sagen wollte. Sie kehrten also nach Rom zurck. Aber die Patrizier muten ihnen vorher feierlich versprechen, die Schuldgesetze zu mildern. Auch erhielten sie das Recht, Schutzbeamte oder Tribunen zu whlen. Diese Männer hatten die Plebejer vor jeder Ungerechtigkeit zu schtzen. Auf ihr Verlangen muten die Beamten Verhaftete freilassen; sie brauchten ihnen nur mit dem Worte: Veto (Ich verbiete) entgegenzutreten. Auch stand ihr Haus Tag und Nacht fr alle Bedrngten offen. Damit die Tribunen ohne Furcht und Scheu ihres Amtes walten konnten, waren sie unverletzlich. 3. Das Zwlftafelgesetz. Wohl durften die Tribunen die Plebejer gegen die patrizischen Beamten schtzen; doch war diese Arbeit nicht immer leicht. Es gab nmlich damals in Rom noch keine geschriebenen Gesetze, auf die sie sich berufen konnten. So taten die Beamten, was ihnen gut dnkte, und die Richter urteilten, wie es ihnen in den Sinn kam. Darum verlangten die Plebejer, da die Gesetze aufgeschrieben werden sollten. Lange wehrten sich die Patrizier dagegen; aber schlielich gaben sie nach. Um 450 wurden zehn Männer, D ezemvirn, dazu bestimmt, die wichtige Arbeit zu leisten. Nach einem Jahre schon waren sie fast damit fertig. Die Gesetze, die sie gesammelt hatten, lieen sie in zehn eherne Tafeln eingraben, die auf dem Markte aufgestellt wurden. Im nchsten Jahre wurden noch zwei weitere Tafeln hinzugefgt. So entstanden die berhmten Zwlftafelgesetze, und jedem Beamten war nun eine feste Richtschnur gegeben. Nach unfern Begriffen waren diese Gesetze sehr hart. "Auf Felddiebstahl zur Nachtzeit stand die Todesstrafe. Doch brauchte der Hausdieb nur das Doppelte von dem zu geben, was er genommen hatte; dagegen mute der Wucherer das Vierfache erstatten. 4. Die Plebejer erkmpfen die Gleichberechtigung. Bisher hatten sich die Plebejer nur gegen die bergriffe der Patrizier gewehrt; jetzt wollten sie die gleichen Rechte mit ihnen haben. Darum verlangten sie, da einer der beiden Konsuln aus ihren Reihen genommen wrde. Wieder strubten sich die Patrizier aus allen Krften. Sie hielten den Plebejern vor, die Konsuln htten fr den Staat zu opfern, und das verstnden nur die Patrizier; wenn ein andrer an den Altar trete, werde sicher der Zorn der Götter Rom heimsuchen. Jedesmal wenn die Plebejer ihre Forderung erhoben, waren denn auch die Vorzeichen ganz schlecht; aber sie lieen sich nicht irre machen, sondern meinten, es knne den Gttern gleichgltig sein, wer die Opfer darbrchte. Die Hauptfache fei doch, da sie richtig ausgefhrt wrden, und das knnten auch die Plebejer lernen. Nach siebzigjhrigem Streite gaben schlielich die Patrizier nach. Im Jahre 367 setzten es die Tribunen Licinius und Sextius durch, da fortan einer der Konsuln aus den Plebejern gewhlt werden sollte. Damit war das Eis gebrochen. Bald hatten die Plebejer auch den Zutritt zu allen brigen mtern erzwungen. Um das Jahr 300 war der Streit Beendigt. Die beiden Stnde waren vershnt. 5. Die rmischen Beamten und der Senat. In der ltesten Zeit hatten die Konsuln die Macht ganz in Hnden. Sie besorgten die
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