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1. Anhang 4 - S. 13

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Hannover im Siebenjhrigen Kriege. 13 Unterhaltung der Truppen, Durchmrschen und Qulereien aller Art, die sich ohne Unterla wiederholen. Die Verzweiflung der Völker, die nichts mehr zu verlieren haben, ist zu frchten." Zum Ausbruch kam der volksaufstand aber erst im Jahre 1813. Die Befreiungskriege. 3m Mrz 1813 schon kamen die mit den Preußen verbndeten Russen bis an die Elbe, ja einige Abteilungen schweiften bereits bis Harburg und Lneburg. Der russische General Tettenborn erlie einen begeisterten Aufruf an das hannoversche Volk, der in kurzer Zeit sich wie ein Lauffeuer durch das ganze Lneburgische und Stabesche verbreitete. Eine groe Aufregung und Begeisterung ergriff das Volk. Scharen aus allen Stnden sammelten sich, vergebens mahnten die Behrden zur Ruhe, die freiheitliebenden Marschbauern lieen sich nicht beruhigen. Oer Aufstand der Marschbauern. 3m Lande Wursten ging ein riesiger Mann namens Anton Biel von Haus zu Haus und rief zum Kampfe auf. 3n wenigen Tagen hatte er die Bauern und ihre Shne zum Kampfe entflammt. Die franzsischen Zollbeamten, Gendarmen und Kstensoldaten flohen in wilder Eile nach der kleinen Festung K a r I s st a d t. Die Bauern, meist mit Knitteln oder Mistgabeln bewaffnet, folgten ihnen. Die Besatzung mute sich ergeben, erhielt aber von den jubelnden Bauern freien Abzug. 3m ganzen Lndchen herrschte Freude der den Sieg. Aber sie dauerte nicht lange, von Bremen her fhrte der General St. dyr eine starke Truppenmacht heran. Die Bauern hatten von den Englndern etwa 100 Klinten erhalten. Eineinhalb Stunden leisteten sie tapferen Widerstand, dann wurden sie durch eine Umgehung berwltigt. 150 Bauern waren im Kampfe gefallen, 80 wurden standrechtlich erschossen. Nach dem Kampfe drangen die Soldaten in den Klecken Lehe ein und mordeten schonungslos, was ihnen aufstie. Schwache Greise in ihren Betten und Kinder auf der Strae wurden das (Dpfer ihrer Wut, und eine allgemeine Plnderung beschlo den grauenvollen Tag. -fluch in anderen Gegenden hatten sich die Bauern erhoben, aber gleichfalls ohne Erfolg. Die Erhebung in Lneburg. Aus der Stadt Lneburg hatten sich die Franzosen beim Erscheinen der Kosaken zurckgezogen. Die Bevlkerung geriet darber in einen wahren Freudentaumel. (Ein ungeheurer 3ubel, so erzhlt ein Augenzeuge, erfllte die ganze Stadt. Die Schiffsleute, denen sich auch andere Stadtbewohner anschlssen, alle mit Tannen-Zweigen, Fahnen und Lndern geschmckt, teilten durch frhliche Aufzge unter dem Schalle munterer Lieder und Musikbegleitung ihre frohe Stimmung der Menge mit. 3n Prozession zog man nach dem Rathause, wo das seit zehn 3hren nicht mehr gehrte God Save the King" gespielt wurde, wodurch die Begeisterung sich noch hher steigerte. Divat Georg Iii.! Dioat Alexander! erscholl es aus tausend Kehlen. Die wilden Steppenreiter wurden von den freudetrunkenen Bewohnern mit Kssen und Hndedrcken bewillkommnet und reichlich mit Erfrischungen und Branntwein traktiert. Bis spt in die Nacht hinein wogte die freudig erregte Menge in den hellerleuchteten Straen."
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