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1. Anhang 3 - S. 32

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
32 Hannover. Christian von Dnemark. Nun endlich beschlossen die zaghaften evangelischen Fürsten Niedersachsens, gemeinsam ein Heer aufzustellen, um ihre Lnder zu schtzen. Zum Oberbefehlshaber whlten sie den König Christian Iv. von Dnemark. Dieser zog mit den angeworbenen Truppen durch das Stadische an die Weser und vereinigte sich dort mit dem tollen Christian, der ihm den Rest seiner Truppen aus Holland zufhrte. Bald zog der Dnenknig in Hameln ein, aber seine Soldaten hauseten, als wren sie in Feindeslande". Tilly zog die Weser hinab, ihm entgegen. Ruch seine Truppen verheerten in schrecklicher Weise das Land. Die Bauern flohen und schleppten ihre habe in die Wlder, ihre Wohnungen wurden ausgeraubt und dann niedergebrannt. Die niederschsischen Fürsten hatten das Heer nur aufgestellt, um ihr Land zu schtzen. Der Herzog von Braunschweig beklagte sich daher bei Tilly, der aber antwortete, seine Soldaten knnten nicht wie die Vogel der das Land fliegen. Da beschwerte sich der Herzog beim Kaiser der Tilly. 3n dem Briefe heit es: Knegsgreuel Eillys. Das Kriegsvolk des Generals Tilly hat meine armen Untertanen feindseligerweise und urpltzlich und wie ein Wetter berfallen, die armen, wehrlosen Leute berraschet, in ihren Husern, auf den Wegen, im holz und Felde mit tdeib und Kindern erbrmlich niedergehauen, der kleinen Kinder nicht verschonet und deren etliche den Mttern an den Brsten gettet, den Priestern, die sich vor ihnen nicht verstecken konnten, unsglichen Schimpf und Marter angetan, teils totgeschlagen, darunter auch armer alter, lahmer Krppel in den Spitalen nicht verschonet, sondern dieselben greulicherweise gemartert und gettet, auch einem Ideibsbilde die Zunge aus dem halse gerissen, anderen die Zunge im Munde gespalten, anderen hrene Stricke um die Kpfe gewunden, berstark zugedreht und durch solche Harter befraget, wo sie Geld ver-graben htten. mter, Klster, Städte, adlige Huser, Flecken und Drfer sind ganz ausgeplndert, Kisten, Kasten, Schrnke und alles aufgehauen, alle Pforten, Fenster, Sthle, Bnke und anderer Hausrat vernichtet und entzwei geschmissen, lvas an Fleisch, Butter, Kse, Eiern und andern Lebensmitteln vorhanden gewesen, haben sie, wenn sie sich damit gefllet gehabt, in den Kot getreten, den Fssern mit Wein, Most, Bier, Broyhan und anderem Getrnke den Boden ausgeschlagen und auf die Erde laufen lassen. Die Kirchen, Kapellen und Armenkasten haben sie aufgebrochen, den Kirchenschmuck an Kelchen, patenen, Megewndern, heiligem Zierat nebst allem andern, so darin befunden, herausgeraubt, die Altar- und Taufsteine mit Unflat verunreinigt, die Mebcher zerrissen, die Bibel und andere heilige Bcher beschmutzt. Die Flgel der Altre, Orgeln und Kirchenstnde haben sie entzwei gehauen, die Grber erffnet und durchsucht. Ganze Flecken und Drfer haben sie ausgebrannt, die Leute im Felde bei ihren Arbeiten niedergehauen, da sie kein Korn einbringen, sondern alles im Felde haben stehen lassen mssen. Die armen Leute haben sie in den Gehlzen, dahin sie sich geflchtet, gleich den wilden Eieren verfolget und mebergemetsthet. Der grte Teil meines Landes der 12 Meilen in der Lnge und 67 Meilen in der Breite ist dermaen ruinieret, da bei Menschenlebzeiten sich's nicht wird wieder erholen knnen. Dessenungeachtet, und obwohl die Frchte aufgezehrt sind, der Hefer ungepflgt liegt und das Dolk dem Hungertode entgegensieht, hat Tilly noch etliche tausend Fuder Korn und 300 000 Taler verlangt. Man hat in unserm Lande rger gehaust, denn in Bhmen oder in der Pfalz. tdir knnen nicht glauben, da der Kaiser als ein gtiger und frommer Herr an diesem Niesen Gefallen findet." 2iiiy verwstet Grund. Die bewegliche Klage des Herzogs aber ntzte nichts. Infolge eines Unfalles zog der Dnenknig sich aus hanteln zurck, und Tilly zog
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