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1. Anhang 3 - S. 35

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Hannover im Dreiigjhrigen Kriege. 35 Keldherm des Krieges wacker fr seine Lrblande gestritten, bald im Bunde mit den Schweden, bald auf der Seite des Kaisers, wie es das Interesse seines Landes erheischte. Denn auch die Schweden hielten nach dem Tode ihres groen Knigs nicht mehr die strenge Manneszucht, die sie frher so unberwindlich gemacht hatte. Bald taten sie es den Kaiserlichen und den franzsischen Scharen an Scheulichkeit gleich und wurden deshalb vom evangelischen Volke um so mehr gehat. Fernere Schicksale, vieles und Schweres noch hatte unser armes Land in dem entsetzlichen Kriege zu leiden, am meisten das platte Land, das den pln-ernden Horden schutzlos preisgegeben war. Hm besten kamen die festummauerten Städte weg. Mnden zwar war ziemlich dem Erdboden gleich gemacht. Nicht viel besser erging es (Bttingen, das fast einem Trmmerhaufen glich. Noch 100 3ahre spter hatte es die Verwstung des Krieges nicht berwunden: vornehme Huser gab es kaum mehr, oder sie lagen in Trmmern; die Straen ersoffen im Schlamm und wuten nichts vom Pflaster. Die Kirchen standen gestrppumrouchert mit geborstenen Mauern und bretterverschlagenen $enstem, und auf den Kirchhfen waren die Grber eingesunken und verschlammt." Hannover hatte bis 1625 fast gar nicht gelitten. Da aber kam der Krieg in bedenkliche Nhe. Ceilly sowohl als Christian von Dnemark verlangten, da die Stadt ihnen die Tore ffne. Nach langem Struben lie man endlich die Dnen ein. Da schickte sich Gilly an, die Stadt zu belagern. (Er lie aber bald davon ab, als Ittansfeld von stfrieslan her sich der Weser nherte. Gilly begngte sich daher damit, die Umgegend von Hannover (Wlfel, Dhren, Laatzen, Grasdorf, Wennigsen, Nonnen-berg usw.) grndlich zu verwsten. In der Stadt aber brach die Pest aus, welche die Einwohnerzahl um die Hlfte verminderte. Drei Jahre spter mute sich die Stadt mit 12 000 Talern von der Plnderung freikaufen. 1632 wre sie fast durch berrumpelung den Kaiserlichen in die Hnde gefallen. 1636 verlegte Herzog Georg seine Residenz nach Hannover und legte damit den Grund zu dem sptem Aufschwung der Stadt. In den letzten Iahren des Krieges kamen noch wiederholt fremde Heere vor die Stadt, aber keinem gelang es einzudringen. Schlimmer als Hannover erging es Hameln, das 1525 von den Dnen besetzt wurde. Infolge eines Unfalles verunglckte der König schwer, und sein Heer zog sich deshalb nach Verden zurck. Wenige Tage nach seinem Abzge erschien (Xilly vor der wichtigen Iveserfestung. Schon war alles zum Sturm bereit, als die Stadt die Tore ffnete. Sie kam ziemlich glimpflich davon, mute aber eine kaiserliche Besatzung einnehmen und eine hohe Kriegssteuer zahlen. Bis 1633 blieb sie nun in den Hnden der Kaiserlichen; da nahte endlich Herzog Georg als Befreier. Die Kriegskosten aber konnte auch der einheimische Krst nicht mindern, und so verarmte die Stadt immer mehr. Die Brger hatten bald nichts mehr als das nackte, vielgeplagte Leben und eine elende, halb-verrostete Htte". Celle, der Sitz der Lneburger herzge, hat von en Kriegsscharen wenig gelitten, wohl aber durch Seuchen und den allgemeinen Niedergang von Handel und Wandel.
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