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1. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1899 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Heinrich Iii. 75 größte Ausdehnung, die Kaiserwürde ihr höchstes Ansehen erreicht. b) Die Demütigung des Böhmenherzogs Bretislav und die Unter-werfuilg Ungarns. Als nach dein Tode Boleslavs das polnische Reich auseinanderfiel, eroberte der Herzog Bretislav von Böhmen einen großen Teil desselben und betrieb nach dem Vorbilde des Polenkönigs die Gründung eines mächtigen, unabhängigen Slawenreiches. Heinrich bekriegte ihn mit Erfolg. Bretislav mußte zu Regensburg im Büßergewand erscheinen und für sein Herzogtum Böhmen anfs neue den Lehnseid schwören. Auch Ungarn, wo Heinrich den von einer heidnischen Partei vertriebenen König Peter wiedereinsetzte, erkannte für kurze Zeit die deutsche Lehnshoheit an (1044—104(5). Das bleibende Ergebnis der Feld-züge gegen Ungarn war, daß die deutsche Grenze an der Donau bis zur March und Leitha vorgeschoben und das Gebiet östlich vom Wiener Walde mit deutschen (bayrischen) Ansiedlern besetzt wurde. e) Heinrich Iii. i»id die Cluniacenser. Seitdem Heinrich sich mit Agi,es von Poitou vermählt hatte, trat er in enge Beziehungen zu dem Kloster Clnny (lat. Cluniäcum) im französischen Burgund, dessen Gön-Nerin feine Gemahlin war. Die Cluniacenser erstrebten die sittliche Erneuerung der verweltlichten Kirche, Abschaffung der Simonie und der noch vielfach bestehenden Priesterehe, Schutz der niedern Stände gegen die wüsten Fehden des waffenführenden Adels. Ihr letztes Ziel war die Befreiung der Kirche von jedem weltlichen Einfluß. Heinrich unterstützte diese Bestrebungen: er gab der Kirche eine Reihe von tüchtigen und würdigen Päpsten (s. unten), verzichtete auf die Simonie, ohne jedoch die Ernennung der Kirchenfürsten preiszugeben, und förderte Hach Kräften die Abschaffung der Blutrache. Währeud die Cluniacenser in Burgund den sogen. Gottessrieden (Waffenruhe von Mittwoch Abend b>8 Montag Morgen) aufrichteten und durch kirchliche Mittel (Auferlegung Ö°n Fasten, Wallfahrten u. f. w.) durchzusetzen bemüht waren, wirkte Heinrich in Deutschland durch die Macht seines Beispiels und durch Ermahnungen 13tu versammeltem Volke in gleichem Sinne. So forderte er z.b. in Konstanz von der Kanzel herab alle Anwesenden aus, ihren Feinden )u verzeihen, wie er selbst allen Frevlern gegen seine Majestät vergebe. (1) Heinrich Iii. und das Papsttum. Die deutschen Päpste. In $om waren damals drei Päpste zugleich ausgetreten. Heinrich hielt es für seine Pflicht, diesem Ärgernis . ein Ende zu machen, und zog daher, von Mehreren deutschen Kirchenfürsten und einem starken kirchlichen Vasallenheer begleitet, über die Alpen. An Stelle der drei Päpste wurde auf einer
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