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1. Die Neuzeit - S. 27

1915 - Kempten : Kösel
Aufsindung des Seeweges nach Indien. 27 war von den Mauren befreit, der Fall des Araberreiches von Granada blieb eine bloe Frage der Zeit. Eine Flle von ritterlich-abenteuerlicher Tatkraft wurde frei und verlangte nach Bettigung. Die nautischen Wissenschaften hatten erhebliche Fortschritte gemacht. Die Araber hatten die Karavelle^) erfunden; man fuhr seitdem sicherer und hatte gelernt die Planken aneinander statt ber-einander zu befestigen und den Schiffsrumpf zu kalfatern. In Amalfi war der Kompa verbessert worden durch Anbringung der Windrose unter der beweg-lichen Nadel, und Regivmontanus^) in Nrnberg hatte um 1470 durch seine Ephemeriden und vervollkommnete Beobachtungsweise die Bestimmung des Ortes auf der Erdoberflche erleichtert. B. Es ist der ewige Ruhm eines Mannes die Gunst der Stunde erkannt und den Ruf, der an sein Volk erging, vernommen und befolgt zu haben. Das war Prinz Heinrich von Portugal3), den man als den Seefahrer" bezeichnet. Er hat sein Volk und die Menschen zu erhabenen Taten gefhrt, hat ein neues Zeitalter eingeleitet, nicht zufllig, sondern in bewuter, kluger Erwgung. Seine Jugend fiel noch in die Zeit der Kmpfe gegen die Mauren und die Tapferkeit und Umsicht, die er in ihnen bewies, verschafften ihm ehren-volle Antrge zur bernahme hoher Befehlshaberstellen in fremden Heeren. Aber schon frh scheint er ein Vorgefhl gehabt zu haben auf welche Gebiete ihn das Schicksal rief: so besa er die Festigkeit alle Angebote abzulehnen. Ihn lockte das rtselvolle Meer mit feinen tausend Wundern und Fragen. An der uersten Ecke der damals bekannten Welt, am Kap San Vincent4), fern von allem hfischen Treiben, baute er sich ein Schlo auf einer Klippe, die weit hinaus in die See springt. In unmittelbarer Nhe seiner Wohnung errichtete er als frommer, fast asketischer Mann eine Kirche fr feinen Gott und eine Reihe von Baulichkeiten fr die Wissenschaft, deren Frderung sein ferneres Leben galt. Hierher zog er Gleichstrebende, hier wurden die Gesetze des Meeres ') Vgl. S. 13. 2) Regivmontanus hie eigentlich Johannes Mller und leitete der Sitte der Zeit gem seinen latinisierten Namen von seiner Geburtsstadt Knigsberg in Franken ab. Er war einer der gelehrtesten Astronomen und Mathematiker; er brachte als erster in Deutschland das Studium der Algebra wieder in Aufnahme. Von seinen Schriften sind am bekanntesten die Ephemerides ab anno 14751506, in denen wichtige astronomische Beobachtungen niedergelegt sind. Regivmontanus starb 1476 als Bischof von Regens-brg zu Rom, wohin er vom Papste Sixtus Iv. zur Verbesserung des Kalenders berufen worden war. 3) Vgl. S. 12. 4) Der Sdwestfpitze Portugals.
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