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1. Die Neuzeit - S. 67

1915 - Kempten : Kösel
Die niederlndischen Städte im 16. Jahrhundert. 67 12. Die niederlndischen Städte Im le>. Jahrhundert. Felix Rachfahl, Wilhelm von Oranien und der Niederlndische Aufstand. (Halle a. d. ., Max Niemeyer.) Im 16. Jahrhundert gab es in Europa kaum ein. Land, dessen Kultur eine so ausgeprgt stdtische war wie die Niederlande. Das kam schon in der Verteilung der Bevlkerung zum Ausdruck. Es gab 1514 in Holland etwa 400000 Einwohner, von denen 190000 in Stdten, der Rest auf dem Lande wohnte. In einigen der sdlichen Provinzen drfte sich das Verhltnis noch mehr zu Gunsten der stdtischen Bevlkerung gestaltet haben; denn hier gerade lagen die groen Städte: Antwerpen und seine Vororte mit 150000, Lttich mit der 100000, Brssel mit 75000, Gent mit 70000 Einwohnern. Dahinter kam die grte Stadt des Nordens, Amsterdam, erst mit 40000 Seelen. Mehr als 200 ummauerte Städte wurden gezhlt sowie 150 offene Flecken, die so ansehnlich wie Städte waren und dieselben Vor-rechte genossen. Nirgends in ganz Europa drngten sich aus einem Stck Landes so viele und volkreiche, durch Handel und Gewerbeflei ausgezeichnete Städte zusammen. Fr ihren Umsang waren die Niederlande das am dichtesten be-vlkerte Land Europas. Von auen gesehen, muten diese niederlndischen Städte schon wegen ihrer weiten Ausdehnung Bewunderung erregen. Die in hellen Farben gehaltenen Fernansichten, denen man auf den Gemlden der flandrischen Meister des 15. und 16. Jahrhunderts immer wieder begegnet^), stellten die ein-heimischen Städte dar mit ihren hochragenden Kirchen und Klstern, mit ihren stolzen Kuppeln und ihren vom Kreuze gekrnten Trmen, mit ihren stufen-frmigen Giebeln. Hatte man die Tore durchschritten, so zeigte sich freilich manches, was die Mauern vorher schonend verhllt hatten. Die Straen waren oft genug enge, winklig und ungepflastert. Nicht mit jeder Stadt war es so gut bestellt wie mit Antwerpen: dieses besa 22 groe und kleine Pltze sowie 212 groe und kleine Gassen; den meisten von ihnen wurde nachgerhmt, da sie breit und sauber angelegt seien. Am schlimmsten stand es im Norden; hier fand man noch im 16. Jahrhundert meist kleine, fast ungangbare Gassen, in der Regel in dickem Kole starrend; die Huschen waren meist hlzern, mit Stroh und Schilf gedeckt; der die schmutzigen und stinkenden Grachten, die das Innere durchzogen, fhrten schlechte Holzbrcken. Aber auch im Sden fand sich manches in noch recht ursprnglichem Zustande. Bis zum Ende des Mittelalters war der Holzbau in den Stdten die Regel; erst die groen Stadtbrnde im 15. und T----- l) So auf dem berhmtesten, spter noch zu erwhnenden Werke der altnieder-lndischen Schule, auf der Anbetung des Lammes" der Gebrder van Eyck.
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