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1. Die Neuzeit - S. 88

1915 - Kempten : Kösel
88 Die Kolonisationsttigkeit der Niederlnder in Ostindien. Niederlndisch-Oftindische Handelsgesellschaft gegrndet, in der alle kleineren Betriebe aufgingen. Die Negierung der Generalstaaten bewilligte der Gesellschaft das ausschlieliche Recht fr Kauffahrtei und Kaperei zwischen dem Kap der Guten Hoffnung und dem Westeingang der Magelhaensstrae, d. h. die nieder-lndische Regierung erteilte aus eigenem Rechte" ein Weltprivileg. Die Ge-fellfchaft durfte auf eigene Rechnung Kriege führen, Kolonien grnden, Festungen errichten und Geld prgen. Mit einem fr damalige Zeiten genialen Wirtschaft-lichen Blick gewhrte diese Verfassung dem Kaufmann wertvolle und unerlliche Freiheit, zugleich die ganze Nation an dem groen Unternehmen interessierend. Jene beruhte teilweise auf dem alten germanischen Grundsatze der Arbeits-genosfenfchaft, wie er sich in den Kaufmannsgilden und Hansen von Schweden bis nach Sddeutschland ausgebildet hatte: Gemeinsamkeil in Arbeit und frh-Itcher Erholung, in Frieden und Kampf, in Gewinn und Verlust. Mit Riesenschritten eilten die Hollnder in Ostasien ihrem Ziele entgegen. Ein hollndisches Fort nach dem andern entstand, 1615 verfgten sie dort der ein schlagfertiges Heer von 10000 Mann. Schon vorher erzwangen sie sich das Muskatmonopol auf den Bandainfeln, 1605 unterwarfen sie sich Amboina und 1607 setzten sie sich in Makassar auf Celebes fest. Den Hauptplatz und geradezu das Versuchsfeld bildete anfangs Amboina, wo sich alle Vorzge und Schwchen der Hollnder zeigten: ihre Kunst der Anpassung an fremde Ver-Hltnisse und deren wirtschaftliche Ausntzung neben Hrte und Gewaltsamkeit. Um den Preis der Gewrznelke, fr die Amboina besonders gnstig lag, zu halten wurden die Pflanzungen auf den anderen Molukken zerstrt. Auf eigenen Ackerbau lieen sich die Hollnder vorlufig nicht ein, schon deshalb nicht um sich die Eingeborenen als Freunde zu erhalten, die am Verkaufe der Landes-erzeugnisse verdienten. Scharf berwachten sie den Wettbewerb anderer Völker und brachten jedes unter fremder Flagge in den indischen Gewssern segelnde Schiff auf. Ihre Hhe erreichte die Kompagnie im 17. Jahrhundert. Das Schwergewicht ihrer Ttigkeit beruhte auf der Hinterindischen Inselwelt, wo sie in Batavia und Malakka zwei Hauptsttzpunkte besaen; aber auch bis Vorder-indien, Ceylon, China und Japan dehnten sie ihren Handel aus. Dieser um-fate auer Spezereien noch den immer wichtiger werdenden Reis und Tee, ferner indische Baumwollenstoffe, Seide, Indigo, Diamanten, Salpeter und Sandelholz.
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