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1. Die Neuzeit - S. 132

1915 - Kempten : Kösel
132 Der Humanismus in Deutschland. Rubens aufgefhrt. Werden diese auf die dreiig Jahre seines Schaffens ver-teilt, so erbrigt fr ein Bild nicht einmal die Frist von neun Tagen. Es ist mithin offenbar, da Rubens sehr viele dieser Bilder, die unter seinem Namen gehen, gar nicht ober wenigstens nicht ganz gemalt haben kann, sondern da es Schul- und Firmabilder in weiterem Sinne sein mssen. Frs erste nahm Rubens fr Landschaften und Tierdarstellungen, obwohl er in diesen Gebieten gerade so tchtig war wie in andern, doch gerne die Aushilfe be< freundetet Maler in Anspruch; auch seine zahlreichen Schler wute er in ergiebigster Weise auszuntzen. Sie untermalten die figrlichen Teile feiner Bilder oder fhrten diese ganz aus, doch so, da der Meister sie eigenhndig bald mehr, bald weniger berarbeitete. So erklrt es sich, da die sogenannten Nubensschen Bilder sehr ungleich an Wert sind, je nach dem Anteil, den die Schler daran hatten; ja, auch die Bilder, die der Meister selbst ausfhrte, zeigen groe Verfchiebenheiten, inbem er selbst fmlb rascher, balb sorgfltiger malte. Die Malerei war ihm nicht einzig Kunst, sonbern auch ein Geschft, das ihm Gelb einbringen sollte. Rubens brauchte Gelb, sehr viel Gelb fr fein glnzenbes Haus und fr den Ankauf von Kunstwerken; beswegen be-schftigte er so viele Hnbe und hielt Silber im Vorrat auf Lager zum Ver-kauf. Der Preis derselben war bcther verschieben. Seine eigene Tagesarbeit berechnete der Meister auf 100 Gulden (etwa 380 Mark nach unserem Gelb-werte). Ist es aber auch bei einzelnen Werken oft schwierig zu bestimmen, welches der Anteil des Meisters babei gewesen ist, so stnb anberseits die Hauptleistungen leicht auszuschaben, so ba zwischen den Kritikern kein allzu groer Zwiespalt besteht. 7. Der Bumanismus in Deutfchland. Ludwig Geiger, Renaissance und Humanismus in Italien und Deutschland. (Berlin, Baumgrtels Historischer Verlag.) In den letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunberts Hatten die geistigen Zu-stnbe Deutfchlanbs einen gewaltigen Umschwung erfahren. An Italien knpfte biefe Vernberurtg an; benn nach biefem Lanbe waren die jungen Deutschen eifrig und lernbegierig gezogen und glaubten ihre Bilbung erst vouenbet, wenn sie mit reichen Schtzen heimgezogen waren. So sehr aber auch die beutfche Geistesbewegung jener Jahre von Italien abhngig -ist, so wenig barf man boch den beutfchen Humanismus als eine blo bertragene, gnzlich un-felbftnbige Bilbung bezeichnen. Vielmehr regen sich, noch bevor die nahe Berhrung mit Italien stattgefunden hat, eigentmliche beutfche Elemente; eine beutfche Ersinbung vorab, die Buchbruckerkunst, erspart bent einzelnen er-
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