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1. Die Neuzeit - S. 230

1915 - Kempten : Kösel
230 Die Organisation des Jesuitenordens. Alter stehende Personen von gewinnendem uern, gutem Verstnde, ruhigem, energischem Charakter erklrt Jgnaz von Loyolas in seinen Konstitutionen" fr unbedingt tauglich. Vornehme Herkunft und Reichtum sind nicht unbedingt erforderlich, aber immer eine Empfehlung. Nur bedingt tauglich sind Leute, die zu schwer besiegbaren Leidenschaften, zu Charakterschwche, zur Schwrmerei, zu bornierter Versteifung auf ihre Ansichten neigen, geringen Verstand, geringes Sprachtalent, schwaches Gedchtnis verraten, an auffallenden krperlichen Gebrechen oder an auffallender H-lichkeit leiden oder tief in Schulden stecken. Un-bedingt untauglich sind dagegen alle Leute, die einmal den katholischen Glauben ffentlich ver-leugnet haben oder wegen Irrlehre ffentlich zensuriert worden sind, weiter Mnche und Eremiten, Geistesschwache, endlich Personen, die Medaille mit dem Bildnis . , Y m , , , m n < Loyolas, aus irgend welchem Grunde bte Priesterweihe Umschrift: Ignatius) Societ(atis) Jesu klangen knnsn. Fundat(or). ^ Allein auch wenn der Neuling vllig tauglich erscheint, darf er nicht mit Sicherheit auf ein ungestrtes Verbleiben im Orden rechnen. Wer nicht gut tut oder auch nur sich fr die Arbeit desselben nicht geeignet erweist, wird *) Der Stifter des Ordens, Don Jnigo de Onaz y de Loyola, geboren 1491, entstammte einer altadeligen Familie des Baskenlandes, die mglicherweise west-gotischen Ursprungs war. Seine Jugendzeit verbrachte er als Page an dem Hofe Ferdinands des Katholischen von Aragonien und trat dann in das spanische Heer ein. Als der franzsische König Franz I. die kastilianischen Städte, die sich wider Karl V. emprt hatten, untersttzte (1521) und sich zunchst des Grenzlades Navarra Bemchtigte, leistete nur die Zitadelle der Stadt Pampluna den andringenden Feinden Widerstand. Die Werke der Festung waren aber in so schlechtem Zustande, da sich die Besatzung ergeben wollte. Da war es Don Jnigo, der, obwohl der jngste unter allen Offizieren, durch seine feurige Beredsamkeit seine Waffengefhrten zur Fortsetzung des Kampfes ermutigte. Als nun die Franzosen einen von Erfolg begleiteten Sturm auf die Festung unternahmen, wurde er durch eine Geschtzkugel an den Beinen schwer verwundet und geriet in Gefangenschaft. Von den Siegern ehrenvoll behandelt, lie er sich auf seine vterliche Burg Loyola in Guipozcoa bringen um dort seine Genesung abzuwarten. Auf seinem Schmerzenslager las er in Ermanglung anderer Lektre erbauliche Schriften und Heiligenlegenden und nun vollzog sich in ihm, der bisher den Freuden der Welt durchaus nicht abhold gewesen war, ein vlliger Umschwung. Vor seinem schwrmerisch ritterlichen Geiste stand das glnzende Bild eines geistlichen Rittertums, das an Heldentum und Opfer, an Sieg und Ruhm nicht zurckstehen sollte hinter dem weltlichen. Nach seiner Herstellung pilgerte er nach dem berhmten Wallfahrtsorte Montserrat in Katalonien, weihte dem wunderttigen Bilde seiner reinen Herrin, der Gottesmutter, seine Waffen und erklrte sich zu deren Ritter. Dann wandte er sich nach dem benachbarten Orte Manresa, wo er ganz der
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