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1. Die Neuzeit - S. 346

1915 - Kempten : Kösel
346 Die Belagerung von Wien. eigener Machtvollkommenheit erlassen. Als die feindliche Reiterei so nahe an die Stadt rckte, da man mit Kanonen .auf sie schieen und sie durch die eigene Kavallerie verjagen mute, da sah der Kommandant Graf Starhemberg, da dieses zur Belagerung der Stadt Wien und Schlagung des Lagers an-gesehen" sei. Er hat", so erzhlt der Stadtschreiber Hocke, nach geschlossenem Rate die Vorstdte umb und umb abzubrennen anbefohlen, so auch Nachmittags werkstellig gemacht und alle die Vorstdte angezndet worden, welches erschrck licher als der Brand Trojas zu sehen gewesen, indeme so viel schne Clster und Kirchen neben andern schnsten Palatien, Gebuden, Wohn- und Lust-Husern, Stdel und Grten in die Aschen gelegt und viel hunderttausend Gulden an Mobilien, Viclualien, Getreide, Habern, Heu und Streu mit verbrunnen. Unter andern auch beide gleich vor dem Neuenthor gestandene kaiserliche und gemeiner Stadt Holzstadl in Brand gesteckt worden, welche beraus groe Feuersbrunst dem unweit daran in der Stadt gelegenen kaiserlichen Arsenal und bei den kaiserl. und gemeiner Stadt Pulvertrmen die grte Gefahr zu-gefgt. Derentwegen Jhro Excellenz Herr Commandant mit etlich seiner Officiren sich persnlich hinausverfgt und unangesehen der Feind die Vorstadl schon ziemlich durchstrichen, der Lschung des zur Sladtdefension erforderten Bauholz halber eine gute Viertelstund beigewohnet. Dabei auch der Herr Brgermeister, gemeiner Stadt Ober- und Untercaminerer mit ziemlicher Menge der Burgerschaft negst denen Pallisaden und auf der Neuenthorbastei mit Spritzen, mber (Eimern) und Wasser in Bereitschafft gestanden, gute 06ficht gehalten und die Fenster und Lcher der Pulverthrme vermauern lassen: darber alles ohne einiges Unglck abgegangen". Erst jetzt am Abend des 13. Juli rckte auch der Rest der Infanterie in die Stadt ein und wurde, wie schon mehrere Regimenter vorher, zunchst im gedeckten Wege hinter den Palisaden einquartiert. B. Die Trken marschierten') an die ihnen angewiesenen Pltze und richteten das Lager auf. Den ganzen Tag hielt das Gewirre und Geschrei im Halb-kreise um die Stadt an. Die Belagerten sahen von den Wllen aus die ganze trkische Macht mit unzhligen beladenen Wagen, Pferden, Kamelen, Bffeln und anderen Ochsen von der Hhe des Hgels von St. Marx durch die schon genannten rter bis an die Donau bei Nudorf ziehen und das Lager in Form eines Halbmonds in diesen Gegenden und zwischen den abgebrannten Husern der Vorstdte aufschlagen. Noch im Lager vor Raab2) war der 1) Es war am 14. Juli. Die Zahl der trkischen Streitkrfte vor Wien belief sich aus 8090 000 Mann. 2) Auch diese Stadt konnte von den Trken so wenig erobert werden wie Wien.
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