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1. Die Neuzeit - S. 403

1915 - Kempten : Kösel
Kulturzustnde im Zeitalter der unumschrnkten Frstengewalt. 403 wirkten zum Glcke tief und dauernd. Binnen weniger Jahrzehnte erlosch die schrecklichste und verderblichste Plage, die unseren Erdteil je verheert hat. Man war ferner davon berzeugt, da Kometen und andere ungewhn-liche Lufterscheinungen Krieg und Pestilenz anzeigten, und empfand darob groen Schrecken. Wahrsager fanden zahlreichen Anhang, vor allem auch die Afterkunst der Sterndeuterei. Und wie der Aberglaube, so war auch die Roheit, die Gleichgltigkeit gegen die Leiden von Menschen und Tieren allgemein verbreitet. Hirsch-, Wild-schwein- und Brenhatzen galten als besondere Lustbarkeiten, denen sogar die Kinder der vornehmsten Familien beiwohnten. Die Unsitte der Duelle war all- Schweinsjagd. gemein im Schwnge, obwohl sie mit den schwersten Strafen bedroht war, fr die Duellanten selber mit dem Tode. Unsere Vorfahren hielten nicht soviel auf feine, als auf massenhafte Speisen und Getrnke, die namentlich bei fest-lichen Veranlassungen in unglaublichen Mengen vertilgt wurden. berhaupt das Massenhafte, Augenfllige, Gewaltige galt, der Halbbarbarei des Zeitraumes entsprechend, als Zeichen der Vornehmheit und Macht. Das Spiel beherrschte sich an der Spitze einer Schar treuergebener Studenten nach Halle und fhrte dadurch die Grndung einer neuen Universitt herbei. Als Professor der Rechte bekmpfte er von hier aus mit den Waffen des Witzes und Verstandes alles, was einer freien Ent-Wicklung hemmend im Wege stand. Die schmachvollen Hexenprozesse wurden durch seine lateinische, spter ins Deutsche bersetzte Abhandlung De crimme Magiae" so mchtig erschttert, da fortan die meisten Gerichtshfe sich scheuten dergleichen vorzunehmen. 26*
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