Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Mittelalter - S. 15

1911 - Kempten : Kösel
Die vorgeschichtliche Kultur in Norddeutschland und in Skandinavien. 15 einheimische Eisen immer noch selten, auch die keltischen Importwaren waren nicht bermig reichlich; eine volle Eisenzeit kam erst herauf, als sich seit etwa der Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr. die rmischen Hndler der Einfuhr annahmen. Denn die Rmer bekriegten Germanien nicht blo mit dem Schwerte. Man kann sich die friedliche Eroberung, die der rmische Kaufmann eben dann zu vollziehen begann, als sich die kriegerischen Angriffe Roms nutzlos erwiesen hatten, kaum bedeutend genug vorstellen. Ein bronzenes Bild der Isisx) ist in der Provinz Posen, Jupiterstatuen sind in der Lausitz und in der Mark Branden-brg aufgetaucht, anderer kostbarer Werke klassischer Kunst auf heimischem Boden nicht zu gedenken. In Schweden sind bisher gegen fnftausend Stck rmischer Senate2) des ersten und zweiten Jahrhunderts n. Chr. gefunden worden. Rmische Kaufleute und Industrielle vertrieben ihre Waren in den Formen des Grounternehmens nach den nordischen Lndern; und wie der Handel international war, so mischten sich in seinen Einfuhren aufs bunteste keltische, rmische, hellenische, ja orientalische Formen. Zur Zeit des Tacitus etwa verdrngt diese neue Kultur den alten Einflu des La Tnezeitalters, zuerst vornehmlich an Punkten, wo dieses weniger festen Fu gefat hatte, besonders in Mecklenburg. Um 200 n. Chr. beherrscht sie den ganzen germanischen Norden; noch spter entwickelt sich aus ihr im Nord-osten und sdlich hinab bis Wolhynien^) eine staunenswerte Eisenkultur, deren Trger die Goten waren und deren Verfall erst gegen das fnfte Jahrhundert hin eintritt. Aus ihr stammen die kostbarsten Funde, Speerspitzen, in deren Eisen Ornamente und Runen mit Silber eingelegt sind, sowie Massen von Eisen-waffett und kunstvollem Eisengert. bersehen wir zusammenfassend die vorgeschichtlichen Zeitalter der Germanen im europischen Norden, so zeigen sie sich mit Ausnahme der Steinzeit smtlich von fremdem, zumeist sdlichem Kultureinflu abhngig. In diesem Zusammen-hang verlaufen vllig beglaubigt die letzten fnf bis sechs Jahrhunderte ger- x) Eine gyptische Gttin, die Gemahlin des Osiris, das Symbol des vom Nil Befruchteten Landes, aber auch die Gttin des Mondes und der Unterwelt. Durch asiatischen und griechischen Einflu hat ihr Begriff und ihre Verehrung vielfache Umgestaltungen erfahren. Im rmischen Reich fand ihr Kultus seit Sullas Zeiten Eingang; namentlich seit dem Ausgang des julisch.claud'schen Hauses wetteiferten die Kaiser in Begnstigung und Verherrlichung des Jsisdienstes, den erst langsam das aufkommende Christentum verdrngte. 2) Der rmische Denar, die landesbliche Silbermnze, hatte in den Zeiten der Republik einen Wert von etwa 80 Pfg. In der Kaiserzeit wurde sein Metallwert immer mehr verschlechtert. ') Eine russische, ursprnglich polnische Landschaft zwischen Galizien und dem Dnjeprzuflusse Pripet,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer