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1. Mittelalter - S. 228

1911 - Kempten : Kösel
228 Die Ungarn, Hauptreichtum bestand in groen Herden von Rossen und Rindern; neben der Viehzucht gewhrten Jagd, Fischfang und Raub den notwendigen Unterhalt. Das Fleisch aen sie ganz oder halb roh und tranken dazu wie wilde Tiere das Blut. Nach dem Berichte eines lothringischen Schriftstellers jener Zeit sollen sie sogar die Herzen der Gefangenen als Heilmittel verzehrt haben. Den Abendlndern jagten sie schon durch ihre Hlichkeit Schrecken ein: niederer Wuchs, tiefliegende Augen und ein bis auf drei Zpfe glattgeschorenes Haupt kennzeichneten sie. Besonders furchtbar aber waren sie durch die ungewohnte Art ihrer Kriegfhrung. Obwohl auch mit Schwert und Wurfspie bewaffnet, kmpften sie vorzglich mit Pfeil und Bogen, worin sie sich von Jugend auf zu Pferde bten. Durch ihre dadurch erlangte groe Sicherheit im Schieen, durch die Raschheit der Bewegungen auf ihren abgehrteten und leichten, obwohl gepanzerten Rossen, durch unvermutete berflle wie durch verstellte Flucht und pltzliche Umkehr brachten sie die Feinde in Verwirrung und ber-schtteten sie mit einem Regen von Pfeilen. Immer behielten sie einen Teil ihrer Streitmacht im Hinterhalt und wiederholt gab diese Reserve in den Schlachten den Ausschlag. Siegten sie, so bten sie keine Gnade und ruhten nicht, bis das geschlagene Heer vernichtet war. Sie errangen um so grere Erfolge, als sie strenge Kriegszucht hielten, alle Strapazen ertrugen und Ver-stellung und Treulosigkeit ihnen eigen waren. Grausam und blutdrstig, nur an Mord und Beute denkend, machten sie die durchzogenen Gegenden zur Wste, mordeten die Bewohner oder schleppten sie in Sklaverei hinweg. Nur die Belagerung fester Pltze verstanden sie nicht und konnten diese hchstens durch Abschneidung der Zufuhr aushungern.
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