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1. Altertum - S. 8

1909 - Kempten : Kösel
8 Die Tempel der gypter. unten mit Gtterdarstellungen bedeckt, deren krftige Farben die breiten Flchen des Gebudes beleben. Aber in dieser dekorativen Wirkung besteht auch das ganze Verdienst dieser Bilder; denn sie sind fast alle von unglaub-licher Einfrmigkeit. Da steht der König, steif, in altertmlicher Tracht, zwischen den groen Gottheiten des Heiligtums; der Hauptgott hlt ihm ein gehenkeltes Kreuz, das Zeichen des Lebens, an die Nase, die Gttin legt ihm segnend die Hand auf die Schultern, der dritte junge Gott sieht zu und Dhoute, der Schreiber der Götter, markiert an seinem Kerbholz die Millionen von Jahren, welche die Himmlischen dem Pharao schenken. Oder die Götter um-armen den Herrscher oder sie lehren ihn das Bogenschieen oder sie schreiten in langen Reihen auf den Pharao zu, um ihm ihren Dank auszusprechen fr den schnen Tempel, den er ihnen erbaut. Da diese Reliefs nur Dekorationsstcke sein wollen, bei denen nichts weiter beabsichtigt ist als eine farbige Belebung der groen Wand- und Seiten-flchen, sieht man schon daraus, da sie sich auf bestimmten Architekturteilen zu wiederholen pflegen, nur der Symmetrie halber in umgekehrter Richtung. Ganz dasselbe gilt aber auch von der ungeheuren Mehrzahl aller In-schuften der Tempel; auch sie sind nur der Dekoration halber da und ihr In-halt ist Nebensache. Immer und immer wieder versichert der Gott dem König: Ich gebe dir Jahre bis in Ewigkeit und das Knigtum der beide Lnder^) voll Freude. Solange ich bin, so lange wirst auch du auf Erden sein, glnzend als König von Obergypten und König von Untergypten auf dem Throne der Lebenden. Solange der Himmel besteht, besteht auch dein Name und er wchst in Ewigkeit, als Lohn fr dieses schne, groe, reine, feste, treffliche Denkmal, das du mir erbaut hast. Du hast es getan, du ewig Lebender!" Ganz hnlich lauten alle Inschriften und es mu auffallen, da diese und smtliche brige Darstellungen so abgefat sind, als sei das Heiligtum mehr zur Ehre des Knigs errichtet als zur Ehre des Gottes. Innerhalb der gewaltigen Ringmauern, welche den Tempel im weiten Umkreise umspannten und die sich noch heute auf vielen Ruinensttten nach-weisen lassen, lagen auch noch verschiedene Nebengebude, Wirtschaftsrume, Priesterwohnungen u. s. w. Es unterliegt gar keinem Zweifel, da jedes der groen Heiligtmer des Landes ein ganzes Sladiviertel eingenommen hat.2) Die Gebude, welche ein solches heiliges Viertel erfllen, sind, da sie aus Ziegeln bestanden, meist verfallen und wir wren daher nicht imstande, uns ein Bild von der Umgebung der Tempel zu machen, kmen uns nicht Darstellungen in Grbern zu Hilfe, welche die Pracht dieser Bauten der Nachwelt berliefern. f. S. i. 2) Der Tempelbezirk des mittleren Karnak in Obergypten umfate gegen 23 Hektar.
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