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1. Altertum - S. 57

1909 - Kempten : Kösel
Der Hof der Perserknige. 57 Sulen trugen. Das Haupt des Knigs bedeckte eine aufrechtstehende Tiara besonderer Art. Das wesentlichste Merkmal wird darin bestanden haben, da sie neben einer weiblauen Binde auch von der Krone umgeben war. Des Knigs Kleidung bestand in einem langen weigemusterten Purpurrock, wie ihn niemand auer dem Herrscher tragen durfte, und einem Kaftan (langem Ober-gewande) von glnzendem Purpur darber. Die Stickerei zeigte Falken und Habichte, die Vgel des Ahuramazda^). Ein goldener Grtel hielt dieses Gewand zusammen und trug den mit Edelsteinen geschmckten Sbel. Wie das Gewand, so waren auch die Beinkleider von Purpur, die Schuhe hatten die Farbe des Safrans. Die Pracht der spteren persischen Könige war so groß, da man einen Knigsanzug samt dem Schmucke auf 1200 Talente (der 56 Mill. j) schtzte. Niemals zeigte sich der König ffentlich zu Fu; ging er einmal durch die Hfe des Palastes, so wurden Teppiche von Sardes vor ihm ausgebreitet, die kein anderer Fu betreten durfte. Auerhalb des Palastes erblickte man den König zu Pferde, hufiger noch zu Wagen. Es war eine vielbeneidete Gunst unter den Groen Persiens den König auf das Pferd heben zu drfen. Stieg der König vom Wagen, so war es das ausschlieliche Recht des Schemeltrgers dem König zum Niedersteigen einen goldenen Schemel hinzustellen. Bei seier-lichen Aufzgen wurden die Wege, welche der knigliche Zug betrat, gereinigt, mit Myrten bestreut und mit Weihrauch durchduftet. Eine Postenkette und Peitschentrger waren lngs des Weges aufgestellt, die niemand an den Wagen des Knigs heranlieen. Die Leibwachen in ihrem goldenen Schmucke mit bekrnzten Tiaren erffneten und schlssen den Zug. Der Wagen des Mttra2), mit acht msifchen3) Schimmeln bespannt, fuhr dem König voraus, das heilige Feuer wurde von Magiern vorangetragen; neben dem Wagen des Knigs, den vier nifische Rosse zogen, gingen Stabtrger einher; die Stammhupter der Perser, die kniglichen Prinzen, die Inhaber der Hofmter, die Tischgenossen des Knigs folgten. Jeden Morgen wurde der König von einem Kmmerling mit den Worten geweckt: Erhebe dich, o König, und bedenke die Dinge, welche Ahuramazda dir zu bedenken gegeben hat!" Nachdem sich der Herrscher erhoben hatte, verrichtete er die blichen Morgengebete und brachte dem Feuer seine Gabe. Wie es bei den Persern Sitte war, hielt auch der König tglich nur eine Mahlzeit. Er speiste in der Regel allein. Die Dienerschaft war schn gekleidet und hatte den halben Tag mit der Zurichtung der Tafel und der Bedienung zu tun. x) s. S. 53. 2) s. S. 53. 3) Die nisischen Felder waren eine Landschaft in Medien, zwischen Teheran und Hamadan (Egbatana) gelegen, durch ihre edlen Pferde im Altertum hochberhmt; 50000 wurden dort fr den persischen Hof unterhalten.
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