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1. Altertum - S. 76

1909 - Kempten : Kösel
76 Griechenland und seine Bewohner. von etwa 17001500 o. Chr. an; dann endlich erscheinen auch in Orchomenos in groer Menge aus Kreta eingefhrte Tongefe. In dem dortigen Herrscher-hause werden die Wnde mit Malereien im kretischen Stile geziert und ein mchtiger König lt sich ein groes Kuppelgrab errichten. Diese Schicht kenn-zeichnet sich aber keineswegs als eine Neubesiedelung durch kretische Eroberer, wie man frher annahm, sondern als die Aufnahme einer fremden Kultur durch lngst eingesessene Bewohner. Auch fr Tiryns und Mykene, wo die tieferen Schichten noch nicht gengend untersucht sind, darf wohl der gleiche Schlu gezogen werden, da die Trger der kretischen Kultur auf dem Festlande anderen Stammes waren als die Schpfer dieser Kultur auf Kreta selbst. Die aus dem Norden stammenden Bewohner des Festlandes sind die griechischen Acher. Welchem Volke die so hoch entwickelten Kreter angehrten, diese Frage lt sich heute noch nicht mit unbedingter Sicherheit beantworten. Die grte Wahr-scheinlichkeit aber spricht dafr, da sie eines Stammes mit den Katern1) waren, jenem Volke, das in der historischen Zeit die Sdwestecke Kleinasiens inne hatte. 2. Einflu der Natur und der Bodenbefchaffenheit Griechenlands auf die Bewohner. Dun cker, Geschichte des Altertums. (Leipzig, Duncker & Humblot.) Mit ihrem zerklfteten Gelnde, ihrer reichen Kstenentfaltung, ihrem kargeren Fruchtboden, ihrer zusammengedrngten landschaftlichen Plastik bildet die griechische Halbinsel einen sehr bestimmten Gegensatz zu den Kulturgebieten des Orients. An Stelle der groartigen, aber gleichmigen Formen zeigt sich hier individuelle Gestaltung. Mit den mchtigen Strmen fehlt der Segen und die Fruchtflle des Nillandes, des Euphratlandes, des Gangeslandes; es fehlen aber auch die Wsten, welche diese Gebiete einschlieen oder begrenzen. Das Leben war weder mhelos, noch zwang es zum Umherziehen. Schon in Asien findet man da, wo Meere und Gebirge am nchsten zusammentreten, die reichste und tiefste Entwicklung, an jener Kste der Phnizier, hinter welcher sich die Berge Israels erheben. Hier berhrten die alten Bildungen des Niltales und des Euphratlandes einander, hier erwuchs an der Kste ein bewegteres Leben, dort in den Bergen hinter ihr empfingen die idealen Triebe der Menschenbrust J) Mit den Karern, deren Zugehrigkeit zur indogermanischen Vlkerfamilie zweifel--Haft erscheint, sind wohl die Hettiter (Cheta) verwandt, die seit dem dritten Jahrtausend v. Chr. unter verschiedenen Namen und in immer neuen Wellen Kleinasien durchfluteten und sich den Babyloniern und gyptern als gefhrliche Gegner erwiesen. Auch die Etrusker werden neuerdings diesen Vlkern zugezhlt. (Vgl. Peter Huber, Geschichtliche Streitfragen I).
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