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1. Altertum - S. 313

1909 - Kempten : Kösel
Die Schlacht bei Sentinum. 313 Vater Publius Decius') bei Namen rufend: Wozu warte ich noch lnger das anererbte Schicksal zu erfllen? Es ist die Bestimmung unseres Hauses die Gefahren des Staates als Shnopfer fr ihn zu tilgen. So will denn ich jetzt die Scharen der Gallier mit mir der Erde und den Gttern der Unterwelt zu schlachten geben." Nach diesen Worten hie er den Oberpriester Marcus Livius ihm die Worte vorsprechen, durch welche er sich und die Scharen der Feinde fr das Heer des rmischen Volkes dem Tode weihen sollte; und diese Weihe wurde ihm gegeben unter demselben Gebete und in demselben Anzge, in welchem sich sein Vater Publius Decius im Latinerkriege hatte weihen lassen. Dann spornte er sein Pferd in die Linie der Gallier, wo er dieselbe am dichtesten sah, und fiel unter den feindlichen Geschossen. Von nun an konnte die Schlacht kaum als Menschenwerk erscheinen. Nach Verlust des Feldherrn, was sonst zu schrecken pflegt, hrten die Rmer auf zu fliehen und wollten einen neuen, frischen Kampf beginnen. Die Gallier, vor-nehmlich der die Leiche des Konsuls umringende Haufe, schnellten, wie sinn-los geworden, ihre nichts treffenden Geschosse vergeblich ab; manche waren erstarrt und dachten weder an Kampf noch an Flucht. Ihnen gegenber aber schrie der Oberpriester Livius, welchem Decius die einstweilige Fhrung des Oberbefehls bergeben hatte: die Rmer htten gesiegt, sie seien quitt durch ihres Konsuls Tod; die Gallier und Samnijen seien der Mutter Erde und den Gttern der Unterwelt verfallen." Whrend hier die Schlacht sich wieder herstellte, kamen noch berdies Lucius Scipio und Cajus Marcius, mit Truppen aus dem Hintertreffen vom Konsul Quintus Fabius seinem Amtsgenossen zur Untersttzung zugesandt. Sie vernahmen hier das Ende des Publius Decius, eine ungemeine Aufforde-rung alles fr das gemeine Wesen zu wagen. Da nun die Gallier, die Schilde vor sich hinpflanzend, enggeschlossen dastanden und es keine leichte Sache schien dieselben mit dem Schwerte anzugreifen, so lieen die Unterfeldherrn die zwischen beiden Heeren umherliegenden Wurfspeere vom Boden auflesen und auf die feindliche Schildmauer abwerfen; und da diese meistenteils den Schild, etliche Wurfspiee auch den Krper selbst durchbohrten, so wurde der dichte Haufe niedergeworfen, dergestalt, da ein groer Teil ohne Wunde in Betubung hinstrzte. Also hatte auf dem linken Flgel der Rmer das Glck abgewechselt. Auf dem rechten Flgel hatte Fabius anfangs, wie oben erzhlt wurde, tief in den Tag hinein gezaudert; darauf, als weder das Feldgeschrei der Feinde noch ihr Andrang oder ihre Schsse mehr die gleiche Kraft zu haben *) Im Satinerfrieg (340338) soll der ltere Publius Decius Mus sich in der Schlacht am Vesuv ebenso dem Tode geweiht haben, wie es hier von dem Sohne erzhlt wirb. Hchst wahrscheinlich gehrt jeboch der ltere Decius der Sage an.
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