Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Altertum - S. 367

1909 - Kempten : Kösel
Die Rogation des Tiberius Gracchus. 367 holen sollten l)f und fr die Prtoren bestimmte er eine namhafte Strafe, wenn sie seinem Erlasse nicht Folge leisten wrden, so da alle in Furcht gerieten und die ihnen obliegenden Geschfte und Pflichten aussetzten. In dieser Lage.der Dinge vernderten die reichen Gterbesitzer ihre Klei-dung und gingen traurig und niedergeschlagen auf dem Markte umher. Ins-geheim aber schmiedeten sie bse Anschlge gegen Tiberius und es hie, sie htten Meuchelmrder gedungen, welche ihn aus dem Wege rumen sollten. Als der festgesetzte Tag erschien und Tiberius nun das Volk der den Gesetzesvorschlag abstimmen lassen wollte, waren alle Urnen, in welche die Stimm-Marken geworfen werden sollten, von den Reichen weggenommen. Dar-ber entstand groe Verwirrung. Die Partei des Tiberius war zahlreich genug um Gewalt brauchen zu knnen und schon rottete man sich zusammen, als zwei gewesene Konsuln, Manlius und Fulvius, sich vor den Tiberius nieder-warfen, seine Hnde ergriffen und mit Trnen baten, da er von seinem Beginnen abstehen mchte. Tiberius, dem jetzt die dem Staate drohenden Gefahren in ihrer ganzen Gre vor Augen standen, fragte die beiden Männer, was sie ihm denn rieten. Sie antworteten, sie trauten sich nicht Einsicht genug zu um ihm in so wichtigen Angelegenheiten Rat zu erteilen, ermahnten ihn aber die Sache dem Senate zu berlassen, wozu sie ihn endlich durch viele Bitten beredeten. Da jedoch der versammelte Senat wegen der Reichen, die groen Einflu hatten, nichts zustande brachte, schritt Tiberius zu einer Handlung, die weder gesetzmig noch sonst schicklich und billig war; er beschlo nmlich den Octavius von seinem Amte abzusetzen, weil er kein anderes Mittel wute das Gesetz durchzubringen. Vorher aber machte er ihm nochmals die freundschaftlichsten Vorstellungen, fate ihn ffentlich bei den Hnden und beschwor ihn nachzugeben. Als Octavius diese Bitte abschlug, trug Tiberius frmlich auf dessen Ab-setzung an und rief sogleich die Brger auf darber abzustimmen. Schon hatten von den 35 Tribus, in welche das ganze Volk geteilt war, 17 ihre Stimme fr den Antrag gegeben, und wenn nur noch eine einzige hinzukam, mute Octavius sein Amt niederlegen. Tiberius lie daher innehalten und wandte sich noch-mals mit Bitten an Octavius. Er umarmte ihn aufs zrtlichste vor den Augen des ganzen Volkes und beschwor ihn dringend, er mchte sich doch nicht selbst einer solchen Schmach aussetzen. Diese Bitten hrte Octavius nicht unbewegt und ohne Rhrung an; viel-mehr traten ihm die Trnen in die Augen und er schwieg eine geraume Zeit still. Als er jedoch auf die Reichen und Grundbesitzer hinblickte, die auf einem ') In dem Saturnustempel am Fue des Kapitols befand sich der rmische Staatsschatz. Zu den Befugnissen der Qustoren gehrte auch die Aufsicht der die ffentlichen Gelder.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer