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1. Altertum - S. 489

1909 - Kempten : Kösel
Szenen aus dem Bierkaiserjahr. 489 der Schlacht Entlaufene auer Zweifel, da diese verloren sei. Trotzdem hieen die Soldaten den Imperator gutes Mutes fein; noch seien frische Streitkrfte vorhanden und sie selbst wrden das uerste ertragen und wagen. Otho aber, von Kriegsgebanken abgewandt, redete den Seinen zu nicht um seinet-willen aufs neue Blut zu vergieen, sondern schnell sich aufzumachen und durch ihr Bleiben nicht noch mehr des Siegers Zorn zu reizen. Den Abziehenden befiehlt er Schiffe und Fuhrwerk zu geben, vernichtet Schriften und Briefe, die besondere Anhnglichkeit an ihn oder Schmhungen gegen Vitellius enthielten, und ruhte, nachdem alle sich entfernt hatten, ein wenig. Als sich der Tag zum Abend neigte, stillte er seinen Durst durch einen Trunk kalten Wassers. Dann lie er sich zwei Dolche bringen, legte einen, nachdem er beide wohl versucht, sich unter das Haupt und brachte die Nacht, als er erfahren hatte, da die Freunde schon abgereist seien, ruhig und, wie versichert wird, nicht schlaflos zu. Als der Tag zu dmmern begann, strzte er sich mit der Brust in den Stahl. Die auf des Sterbenden Gesthn hereingetretenen Freigelassenen und Sklaven und der Prfekt der Prtorianer fanden ihn bereits entseelt. Die Bestattung ward beschleunigt. Denn darum hatte er auf das dringendste gebeten, damit ihm das Haupt nicht abgeschnitten und mit demselben Spott getrieben wrde. Den Leichnam trugen die prtorischen Kohorten unter Lobpreisungen und Trnen, seine Wunde und seine Hnde mit Kssen bedeckend zum Scheiterhaufen. Einige von den Soldaten tteten sich hier, nicht wegen einer Verschuldung oder aus Furcht, sondern aus nacheiferndem Ehrgeiz und aus Liebe zum Fürsten. Otho errichtete man ein Grabmal, ein bescheidenes und bleibendes. So endete er im 37. Jahre seines Lebens. 3. Vitellius zieht in Rom ein. Whrend in den Provinzen Vespasianus zum Kaiser ausgerufen wurde1), zog, verchtlicher mit jedem Tage und schlaffer, bei Genu versprechenden Stdten Krieger trotz der wtenden Tapferkeit, mit der sie stritten, zuletzt unterlagen. Otho selbst hatte sich noch vor Beginn der Schlacht mit einer starken Bedeckung nach Brixellum (jetzt Brescello) am rechten Ufer des Padus zurckgezogen. *) Die im Orient kommandierenden Statthalter des Reiches hatten bis zur Schlacht bei Bedriacum den immer wilder sich gestaltenden Bewegungen im Zentrum des Reiches mit wachsendem Unbehagen zugesehen. Nun beschlo Mucian, der Statthalter Syriens, den Oberbefehlshaber im jdischen Kriege, Vespasian, zur Erhebung gegen Vitellius zu bestimmen. Obwohl Vespasian, ein gemigter, bescheidener und vorsichtiger Mann, anfangs wenig geneigt war um den Thron zu kmpfen, lie er sich doch von Mucian dazu bewegen und verabredete mit ihm die ntigen Vorbereitungen. Da geschah es, da der in Alexandria regierende Prfekt Tib. Alexander am 1. Juli 69 seine beiden Legionen aufforderte den Vespasian zum Imperator auszurufen. Diese Nachricht wirkte wie ein elektrischer Schlag. Schon am 3. Juli riefen auch die Truppen in Palstina Vespasian zum Imperator Csar Augustus aus, (Hertzberg.)
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