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1. Deutsche Geschichte - S. 8

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Starb der Germane, so lie ihm die Sippe ein Grab aus Steinplatten Herrichten. In diesem wurde der Tote mit seinen Waffen beigesetzt. Man gab ihm auch allerhand Schmuck mit, den er besonders gern angelegt hatte-sogar Speise und Trank fgte man fr die Reise ins Jenseits bei. Dann wurde eine Steinplatte darauf gelegt, und der ihr wlbte sich ein groer Hgel. Solche Grber sind noch zahlreich vorhanden: sie heien beim Volke Hnengrber. Iii. Die Germanen als Nachbarn des Ninerreiches. 1. Friedliche Zeiten. Der Limes schtzte das Rmerreich viele Jahrzehnte wie ein fester Damm gegen die Germanengefahr. Da sich nnsre Vorfahren aber sehr stark vermehrten, reichte ihr Gebiet fr die vielen Leute nicht aus. Deshalb muten sie nach der andern Seite hin Land zu gewinnen suchen. Ihre Scharen drangen nach Osten bis in die heutige russische Steppe vor. Dort bauten sie leichte Holzhuser, die schnell wieder ab-gebrochen werden konnten, und trieben groe Herden auf die Weide. Das waren die Ostgermanen. Die Westgermanen aber blieben in ihren Wohnsitzen. Sie wurden immer mehr Bauern und lernten mancherlei von den Rmern. Viele von ihnen traten als Krieger in die Dienste der rmischen Herrscher. Ihre Tapferkeit und ihre Treue waren diesen sehr viel wert, und bald sah man in der kaiserlichen Leibwache meist blondgelockte germanische Riesen. Beide Völker trieben aber auch lebhafteu Haudel miteinander. Man zahlte nicht mit Geld, sondern tauschte die Waren aus. Da wurde denn der Germane gar oft von den geriebenen rmischen Kaufleuten betrogen, wenn sie ihm Vieh, Felle oder gar blondes Frauenhaar abhandelten. Aber die Fremden hatten so schne Sachen feil; von denen reizten ihn vor allen die prchtigen Waffen, die Lanzen, Schwerter und Schilde, die hbschen Tongefe, die blinkenden Schmucksachen, Armbnder und Spangen; da lockte der glnzende Metallspiegel, in dem sich zu Hause alle so gern betrachteten. Auch lernten die Germanen von den Rmern viel Ntzliches. Sie wuten bald dauerhafte Steinmauern herzustellen. Das Hausdach deckten manche schon statt mit leichtem Schilf mit festen Ziegeln. Den Hausraum teilten sie in mehrere Kammern. Als eine groe Wohltat erschienen ihnen die Fenster, die Licht und Luft hereinlieen; und wie angenehm war es, da man viele Vorrte in einem Keller aufbewahren konnte! Da die Germanen fr alle diese Dinge keine Namen hatten, so nahmen sie einfach die rmischen herber: mrus, tegula, cmera, fenestra, cellrium. Ferner lernten die Germanen von den Rmern, wie Kisten, Scke, Krbe, Schsseln, Bchsen gemacht wurden. Gleich den Fremden Pflanzten sie den Wein stock und preten in der Kelter sen Most aus den Trauben, den sie wohl auch aus Bechern tranken. Die Hausfrau gewann auf rmische Art aus Milch Kse; sie zog im Garten Kohl, Krbisse, Radieschen und Zwiebeln, sie erntete schlielich von veredelten Bumen Birnen, Pflaumen und Kirschen. Man schnitt jetzt auf
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