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1. Deutsche Geschichte - S. 153

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
153 die Freigrafschaft Burgund, dieses berlie Ludwig elf elsssische Reichs-stdte und trat ihm auf dem rechten Rheinufer Freiburg im Breisgau ab. Damit hatte er ein Ausfallstor gegen Sddeutschland gewonnen. 3. Die icuniltcu. Jetzt lie Ludwig seinem bermute die Zgel schieen. Beim Westflischen, beim Aachener und beim Nimweger Frieden hatte er eine Reihe von Gebieten mit allen Rechten" erhalten. Diese Rechte" legte er auf eine hchst merkwrdige Weise aus. Er forderte nmlich alles, was frher einmal zu diesen Lndern gehrt habe, aber im Laufe der Zeit davon abgekommen sei." Vier-^Gerichtshfe, Reunions-kammern, muten untersuchen, welche Gebiete also noch an Frankreich abzutreten seien. Sobald sie das Urteil gesprochen hatten, nahm Ludwig von diesen Gebieten Besitz. der 600 Städte, Drfer und Schlsser wurden damals dem Deutschen Reiche entrissen. Als dem König alles gut gelang, holte er zum Hauptschlag aus. Im September 1681 lie er sich durch eine Rennionskammer die deutsche Reichsstadt Straburg zusprechen. Sofort erschienen 40 000 Franzosen vor der Stadt. Die Brger waren zum Widerstand nicht gerstet und ffneten ihnen die Tore. Wohl emprte sich ganz Europa der diesen Raub; aber das ohnmchtige Reich mute Ludwig die Beute lassen. Der Kaiser Leopold I. wurde damals hart von den Trken bedrngt, mit denen Ludwig, der allerchristlichste König," im Bunde stand. 4. Der dritte Raubkrieg. Fr immer gebrandmarkt hat Ludwig seinen Namen durch den dritten Raubkrieg. Sein Bruder, der Herzog von Orleans, war mit der Prinzessin Liselotte von der Pfalz vermhlt. Als der Kurfürst dieses Landes kinderlos starb, verlangte Ludwig einen Teil der Pfalz als Erbe seiner Schwgerin, obwohl diese allen Rechten auf das Land entsagt hatte. Alsbald berschritten seine Truppen die Grenze. Doch da stellte sich ihm Wilhelm von Oranien in den Weg. Dieser kluge und tatkrftige Mann gebot damals nicht blo der die Nieder-lande, er war auch infolge seiner Heirat mit einer englischen Prinzessin Herrscher von England geworden. So konnte er es wagen, dem bermut Lud-wigsxiv. entgegenzutreten, und brachte einen groen Frsten-bund wider ihn zusammen. Da wurde es dem Könige bange. Um einen Einfall der Feinde in Frankreich unmglich zu machen, beschlo er, zwischen sich und sie eine Wste zu legen. Die Franzosen hausten in der Pfalz wie Hunnen. Städte und Drfer gingen in Flammen auf. Von Worms und Speyer blieb nichts stehen als die Dome. In Speyer verschonten die Unmenschen selbst die Kaisergrber nicht. Sie erbrachen einige Srge, durchwhlten sie nach Kostbarkeiten und trieben mit den Gebeinen ihren Hohn. Der Mordbrenner Melde zerstrte Heidelberg und sein prchtiges Schlo. Nach ihm benennen die Pflzer heute noch ihre Hunde. Die Saatfelder wurden umgepflgt, Obstbume und Weinstcke umgehauen; die unglcklichen Bewohner trieb man in die Winter-klte hinaus. Sie muten entweder in andern deutschen Lndern Schutz suchen oder gar nach Frankreich bersiedeln. Liselotte brachte die Nchte in lautem Weinen zu und sprach ihren Schmerz in zahllosen deutschen zv-,-*>
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