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1. Deutsche Geschichte - S. 199

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
199 Die groen Anstrengungen des Geistes und des Krpers hatten Friedrich vor der Zeit alt gemacht; er war der Alte Fritz geworden. Seine gebeugte Gestalt lehnte sich auf den Krckstock. Aus dem hageren, eingefallenen Gesicht blickten groe, klare und durchdringende Augen. Ge-mhnlich trug er eilten dreieckigen Hut, einen schlichten blauen Rock und Beinkleider aus schwarzem Samt. Die gelbe Weste war meist mit Schnupftabak berst. Die Untertanen blickten zu ihm auf wie Kinder zu ihrem Vater. So oft er von seinem Schlosse Sanssouci nach Berlin kam, lief alt und jung zusammen und lie den Alten Fritz hochleben. 5. Sein Ende. Die letzten Lebensjahre des Knigs waren trbe. Seine Freunde sanken ins Grab, und es wurde immer einsamer um ihn. Die Gicht plagte ihn; die Finger bekamen das Zittern, die Zhne fielen ihm aus, und so mute er sogar dem geliebten Fltenspiel entsagen. Monate-lang sa er Tag und Nacht im Sessel, weil er das Liegen nicht vertragen konnte. Trotz der grten Schmerzen blieb er heiter und ergeben. Seine Arbeit erledigte der Greis wie in gesunden Tagen. Schon um vier Uhr morgens hatten seine Rte vor ihm zu erscheinen. Mein Leben ist auf der Neige," sagte er, die Zeit, die ich noch habe, mu ich benutzen; sie gehrt nicht mir, sondern dem Staate." Am 17. August 1786 starb der groe König zu Sanssouci, beweint von seinem Volke und betrauert von der ganzen Welt. Er ruht in der Garnisonkirche zu Potsdam. Auf feinem Sarge stehen nur die Worte: Friedrich Ii. Die Nachwelt aber nennt ihn nicht anders als Friedrich den Groen. Vii. Lebensart und Bildung des achtzehnten Jahrhunderts. 1. Eine Reise im achtzehnten Jahrhundert. Das Reisen war zur Zeit Friedrichs des Groen lange nicht so einfach wie heute. Reiche Leute hielten sich dazu selbst Pferd und Wagen; die rmeren durchwanderten das Land zu Fu; alle brigen waren auf die Postkutsche angewiesen. Niemand machte eine solche Fahrt gern. Auf den harten Banken fa man sehr unbequem. Alles Gepck wurde im Wagen aufgestapelt. Da konnten sich die Reisenden manchmal kaum rhren und regen. Auch war die Kutsche hufig oben offen, bot also gegen Wind und Wetter keinen Schutz. Die Wege lieen viel zu wnschen brig. Hier lagen groe Steine, dort ghnten tiefe Lcher. Die Fahrgste wurden also tchtig gerttelt und geschttelt. Zuweilen blieb der Wagen auch im Schmutze stecken. Dann muten Postillon und Reisende mit vereinten Krften heben und drcken, um ihn wieder in Gang zu bringen. Nicht minder klagten die Leute der die lange Dauer der Fahrt. Der Schwager" fchoute die Pferde und fuhr nicht gern schnell. An vielen Orten wurde gehalten, manchmal fogar stundenlang. Erreichte die Post eine Landesgrenze, so stand dort schon ein Beamter am Schlagbaum bereit, um das Gepck zu untersuchen und Zoll zu fordern. Solche Zollschranken gab es bei der groen Zahl von deutschen Kleinstaaten in Menge. Ost kam es
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