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1. Deutsche Geschichte - S. 250

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
250 Dies aber war nicht nach dem Sinne der vielen Unruhstifter, die auf jeden Fall eine Revolution haben wollten. Mit Gewalt versuchten sie, in das Schlo einzudringen. Da rckte Militr vor, um den Platz zu subern Im Gedrnge gingen durch uu-glcklichen Zufall zwei Gewehre los; doch taten die Kugeln keinen Schaden Trotzdem strzten die Aufrhrer unter dem Rufe Verrat!" in die Stadt und riefen zu deu Waffen. Mit unheimlicher Schnelligkeit wurden Hunderte von Barrikaden erbaut, und ein grauenvoller Straenkampf begann. Die Soldaten erstrmten eine Barrikade nach der andern, und als der Morgen dmmerte, waren sie des Aufstandes fast Meister. Doch der weichherzige Monarch schauderte vor dem Gedanken zurck, noch mehr Blut flieen zu seheu, und befahl den Truppen pltzlich, die Stadt zu rumen. Damit streckte er vor der Revolution die Waffen.^Das aufgeregte Volk schrieb dem Bruder des Knigs, dem Prinzen Wilhelm, die Schuld an dem Kampfe zu ob-wohl er keinerlei Befehl dazu gegeben hatte. Nur mit Mhe wurde sein Palais vor der Zerstrung bewahrtf er selbst mute Berlin verlassen und iu England eine Zuflucht suchen. ^ 3. Das Frankfurter Parlament. Die Vorgnge in Berlin machten berall einen tiefen Eindruck. Die erschreckten Fürsten gaben nun ihre Zu-stimmnng zur Berufung eines Allgemeinen Deutscheu Parlaments, das die Verhltnisse des Vaterlandes von Grund aus neu ordnen sollte. Im ganzen Bundesgebiet wurden Wahlen vorgenommen. Die Abgeordneten begaben sich nach Frankfurt a. M. Am 18. Mai 1848 schritten sie, fast sechshundert an der Zahl, in feierlichem Zuge und entblten Hauptes unter dem Gelute aller Glocken nach der Pauls ki rche, wo die Beratungen stattfanden. Die edelsten Männer der Nation gehrten dem Parlamente an. Man sah unter ihnen den greisen Ernst Moritz Arndt, dessen Vaterlands-lied damals vieltansendmal gesungen wurde, den stillen, ernsten Uhland, den Turnvater Jahn mit seinem gewaltigen Bart. Das Parlament betrachtete sich als das souverne Volk und whlte einen Re i ch sv e r w e s er, der Deutschland so lange regieren sollte, bis der seine Zukunft entschieden sei. Diese hohe Wrde erhielt Erzherzog Johann von Ost erreich, der durch sein einfaches, leutseliges Wesen berall beliebt war. Der Bundestag war nun berflssig geworden, und stellte darum seine Sitzungen ein. Bald wurde indessen klar, da weder sterreich noch Preußen Lust hatten, sich den Anordnungen des Reichsverwesers zu fgen; auch beim Ausland geno er nur geringes Ansehen. Die Beratungen des Parlaments gingen nur langsam vorwrts; denn die Abgeordneten waren der die wichtigsten Fragen nicht einig. Schon der den Umfang, den Deutschland haben sollte, stritten sie heftig. Die einen wollten fterreich mit allen nichtdeutschen Nebenlndern in das neue Vater-land aufnehmen: das waren die Grodeutschen. Die andern dagegen gedachten Osterreich ganz auszuscheiden: sie hieen die Klein deutschen. Auch der die Regierungsform herrschten ganz verschiedene Meinungen. Eine Gruppe verlangte einen Kaiser, eine andre dagegen, die aus den Mittelstdten kam, ein mehrkpsiges Direktorium von Fürsten; eine dritte hielt es gar fr richtig, smtliche Fürsten abzusetzen und eine groe Republik herzustellen. ^ >z~ i \7 5il*.. M*> ^7 > nju- tfif. V~, /V Zv < ^ A- /Z S
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