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1. Deutsche Geschichte - S. 286

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
286 Kriegsentschdigung zahlen, die Hauptschuldigen schwer bestrafen, an der Stelle, wo Ketteler gefallen war, ein Denkmal errichten und einen kaiser-lichen Prinzen nach Berlin senden, der fr den Bruch des Vlkerrechtes um Verzeihung bat. Zum erstenmal hatte Deutschland mit krftiger Hand in die Welthandel eingegriffen. Im Jahre 1904 brach in Sdwestafrika ein Aufstand der Herero aus. M Mord und Brand suchten sie die Ansiedler heim. Etwa zweihundert Weie wurden von ihnen niedergemetzelt. Die deutschen Truppen, die ihren Landsleuten zu Hilfe eilten, hatten einen schweren Kampf zu führen. Es fehlten noch die Bahnen, sie schnell ins Innere zu befrdern; die anstrengenden Marsche, die glhende Hitze, Durst und Typhus rafften mehr Soldaten hinweg als die Kugeln der Feinde. Endlich wurden die Herero am Waterberg zusammengetrieben und gnzlich besiegt. Nur wenige entrannen in die sandige Kalahari, wo Menschen und Rinder verschmachteten. Im Fhjahr 1906 war der Ausstand vllig niedergeworfen. Inzwischen hatten sich auch die Hottentotten erhoben. Bis 1907 machten sie den deutschen Truppen zu schaffen. Erst nachdem ihre tchtigsten Huptlinge gefallen waren, gab es Ruhe. In diesen Kmpfen mit waffenkundigen und tckischen Feinden haben unsere Truppen staunenswerte Tapferkeit und heldenmtige Ausdauer be-wiesen. Als Fhrer zeichneten sich besonders die Generle Leutwein und Trotha und Oberst Deimling aus. Verwickelungen kamen fr Deutschland auch an einer andern Ecke Afrikas. 1904 machte Frankreich den Versuch, sich Marokkos zu bemchtigen. Wenn ihm fem Plan gelang, war es fr die deutsche Industrie mit der Aus-fuhr nach jenem Lande vorbei. Da unternahm unser Kaiser 1905 seine Fahrt nach Tanger, um so zu bekunden, da er gesonnen sei, Marokko zu schtzen. Diese Warnung rief in Frankreich eine groe Aufregung hervor, und die Gefahr eines Krieges stand dicht vor der Tr. Doch wurde der Streit auf der Konferenz zu Algeciras in Sdspanien geschlichtet. Sie erklrte Marokko fr selbstndig und unverletzlich. Als indessen ein Franzose in Marokko ermordet wurde, weil er die Bruche der Mnhammedaner verhhnt hatte, beschossen die Franzosen 1907 den Hafenort Casablanca. Dann rckten ihre Truppen in das Innere des Landes vor und schickten sich an, es trotz dem Vertrage zu erobern. Da erschien das deutsche Kriegsschiff Panther" vor dem marokkanischen Ort Aga dir, um Deutschlands Interessen zu wahren. Darber gab es in Frankreich groe Entrstung,' aber zum Kriege lieen es die franzsischen Staats-mnner nicht kommen. Vielmehr wurde zwischen Frankreich und Deutsch-land ein Abkommen getroffen, nach welchem Deutschland Frankreich die Ober-Herrschaft in Marokko gegen eine Landentschdigung einrumte. Es erhielt ein Gebiet, das sdlich an seine Kolonie Kamerum grenzte und halb so groß ist wie das Deutsche Reich. Dadurch ist unserm Handel auch der Zugaug zu dem gewaltigen Kongostrome ermglicht. 9. Die soziale Frsorge des Kaisers. Wie sein Grovater hat auch Wilhelm Ii. viel fr den Arbeiterstand getan. Unter seiner Regierung wurde
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