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1. Deutsche Geschichte - S. 174

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
174 Im Gefngnis ward Friedrich klar, welche Schuld er auf sich geladen hatte. Er ging in sich, bat den Vater in einem reumtigen Briefe um Ver-zeihung und gelobte Besserung. Nun milderte der König seine Haft; aber er durfte Kstrin noch nicht verlassen, sondern mute auf der dortigen Kriegs- und Domnenkammer arbeiten, um die Verwaltung des Staates grndlich kennen zu lernen. Bald machte ihm fein Tagewerk Freude, und mit groem Eifer erfllte er feine Pflicht. Je mehr er sich um alles kmmerte, desto besser sah er ein, welche Mhe sich der Vater gab, sein Volk glcklich zu machen. Whrend er ihn seither nur gefrchtet hatte, ehrte und bewunderte er ihn jetzt. Mit Freuden erfuhr der König, da Friedrichs Sinn sich gendert habe. Als die Prinzessin Wilhelmine ihre Hochzeit feierte, lie er ihn nach Berlin kommen. Mit den Worten: Da habt ihr euern Fritz wieder!" fhrte er ihn der glcklichen Mutter und der berraschten Schwester zu. Der König wnschte, Friedrich mge die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern heiraten. Lange strubte sich Friedrich, da er diese Frstentochter gar nicht liebte. Schlielich gab er dem eisernen Willen des Vaters nach. Die Ehe wrbe unglcklich. Die Kronprinzessin zwar schtzte ihren Gatten sehr hoch; Friedrich aber war ihr gegenber gleichgltig. Spter lebten die beiben voneinanber getrennt, und oft vergingen Jahre, ohne ba sie einonber sahen. Nach feiner Vermhlung wrbe der Kronprinz Oberst eines Regiments. Sein Vater schenkte ihm das Schlo Rheinsberg bei Neuruppiu. Hier verlebte er die schnsten Tage seines Lebens. Knstler, Gelehrte und Dichter verweilten als Gste an seinem Hofe. Mit bent Vater war er nun vllig ausgeshnt. Gern nannte dieser ihn seinen lieben Fritz." Als sein Ende kam, uerte er: Mein Gott, ich sterbe zufrieden, da ich einen fo wrdigen Sohn zum Nachfolger habe." Wohl vorbereitet bernahm Friedrich 1740 die Regierung. Einem feiner Freunde schrieb er bamals: Von jetzt an biene ich keinem andern als meinem lieben Volke." Die Einrichtungen, die sein Vater geschaffen hatte, blieben bestehen. Nur die kostspielige Riesengarbe wurde aufgelst. Dafr vermehrte er das brige Heer um 20000 Mann. Bald kam die Zeit, wo die Truppen ihre Tchtigkeit beweisen konnten. Die beiden Schlesischen Ariege und der Osterreichische Erbfolgekrieg. 1. Der erste Schlesische Krieg. 1740 bis 1742. Wenige Monate nach der Thronbesteigung Friedrichs starb Kaiser Karl Vi. Er hinterlie keine mnnlichen Nachkommen. Deshalb hatte er bestimmt, da seine einzige Tochter Maria Theresia die habsbnrgischen Lande erbe. Aber nun erhob auch der Kurfürst Karl Albert von Bayern Anspruch auf diese Gebiete. Frankreichs Hilfe war ihm sicher. So staub ein Erbfolgekrieg vor der Tr, und die jugendliche Herrscherin mute in groe Bedrngnis geraten. Friedrich erkannte, da jetzt eine gnstige Gelegenheit gekommen sei, fein Recht auf Schlesien geltend zu machen. Ohne Zaudern rckte er mit 20000 Mann in das Land ein und besetzte es zum groen Teil. Gleich-
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