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1. Deutsche Geschichte - S. 224

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
224 boten sie zur Verfolgung auf. Kaum entging Napoleon den preuischen Reitern, die ihm nachsetzten; ohne Hut und Degen mute er in die Sommernacht hinaussprengen und seinen Wagen mit vielen Schtzen zurcklassen. 4. Das Ende. Schon nach drei Wochen rckten die Verbndeten zum zweiten Male in Paris ein. Diesmal behandelte man die Franzosen nicht so glimpflich wie beim ersten Frieden. Sie muten Landau, (Saarbrcken und Saarlouis abtreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zahlen und die geraubten Kunstschtze herausgeben. Das Kaisertum der Hundert Tage war vorber. Napoleon eilte nach der Westkste Frankreichs, um nach Amerika zu flchten; allein schon bewachten englische Kreuzer alle Hfen. Da begab er sich auf eines dieser Schiffe und rief die Gnade des Prinzregenten an. Als er indes die britische Kste erreichte, erhielt er die Schreckensnachricht, da er seine Tage auf der Insel St. Helena zu beschlieen habe. Nur wenigen Getreuen wurde gestattet, ihn zu begleiten. So lebte Napoleon als Verbannter mitten im groen, stillen Weltmeer, geqult von Langweile und spter von schwerer Krankheit. Er starb 1821. Im Jahre 1840 wurden seine Gebeine nach Paris bergefhrt und im Jnvalidendom beigesetzt. 5. Die Ergebnisse des Wiener Kongresses. In Wien kamen die Verhandlungen 1816 zum Abschlu, Preußen erhielt von seinen frheren polnischen Besitzungen nur das Groherzogtum Posen mit dem Kulm er Land nebst Danzig und Thorn zurck. Neu erwarb es die nrdliche Hlfte von Sachsen, Schwedisch-Pommern mit Rgen und den grten Teil vou Westfalen und der Rheinprovinz. Es hatte nun ungefhr wieder dieselbe Gre wie vor dem Frieden von Tilsit; aber es war ein fast rein deutsches Land geworden. Zu bedauern blieb nur, da es aus zwei vllig getrennten Hlften bestand. Im ganzen gab es nun 39 deutsche Staaten. Alle waren souvern. Souverne Staaten fgen sich natrlich keinem starken Oberhaupt. Darum durfte auch fein Kaiser an die Spitze des neuen Deutschlands treten, vielmehr schlssen die Fürsten nur einen ganz losen Staatenbund. Von den einzelnen Staaten waren nun stndig Gesandte in Frankfurt, um die gemeinsamen Angelegenheiten zu beraten. Diese Versammlung, in der sterreich den Vorsitz fhrte, hie der Bundestag. In ihm hatten die elf grten Staaten je eine Stimme, von den kleineren besaen mehrere zusammen eine. Preußen galt nicht mehr als Wrttemberg und Baden oder als die vier Freien Städte Frankfurt, Bremen, Hamburg, Lbeck. Diese Einrichtung war besonders das Werk des sterreichischen Staats-kanzlers Metternich. Er hatte sie so getroffen, um das aufstrebende Preußen leicht niederhalten zu knnen. Denn da die Mittel und Kleinstaaten durch ihn fo groe Rechte erhielten, durfte er auf ihre Dankbarkeit zhlen; wenn sie wollten, konnten sie Preußen stets berstimmen. So drckte sterreich seinen Nebenbuhler leicht an die Wand, und dieses Verhltnis hat jahrzehntelang gedauert. Deutschland aber war dadurch zur Ohnmacht verurteilt.
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