Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte - S. 240

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
240 Den Preußen aber fiel die schwere Aufgabe zu, die Dppeler Schanzen zu erobern. Das waren zehn starke Festungswerke, die sich auf einer steilen Hgelkette erhoben. Ungefhr zwei Monate lang beschossen die Preußen die Schanzen mit schwerem Geschtz. Zugleich warfen sie nachts breite und tiefe Laufgrben auf, immer einen vor dem andern, und belegten sie mit Truppen. So kamen sie den Schanzen stets nher, ohne da die Feinde ihnen schaden konnten. Der 18. April wurde zum Sturme bestimmt. Binnen vier Stunden wehten auf den Festungswerken die preuischen Fahnen. Ein franzsischer General, der Zeuge dieser Heldentat gewesen war, ver-sicherte: Mit solchen Truppen erobere ich die Welt!" Nun flchteten die Dnen der einen Meeresarm auf die Insel Alfen. Hier glaubten sie sicher zu sein. Allein in einer Sommernacht setzten die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld hinber. Als der Morgen anbrach, war die ganze Insel in ihren Hnden. Diese Niederlage brach den bermut Dnemarks. Im Frieden zu Wien trat es Schleswig und Holstein nebst dem Herzogtum Lauen-brg au Preußen und sterreich ab. So war deutsches Land wieder deutsch geworden. Der Deutsche Arieg. 1(866. 1. Der Streit um die Herzogtmer. Schleswig, Holstein und Lauen-brg gehrten nun Preußen und sterreich gemeinsam; aber das konnte auf die Dauer nicht so bleiben. Am natrlichsten schien es, die Lnder Preußen zu berlassen. Doch dies gab sterreich nicht zu; denn die Macht seines Nebenbuhlers war ihm ohnedies schon zu groß. Es verlangte darum, da Schleswig-Holstein an den Herzog Friedrich von Angustenbnrg falle, der als der nchste Erbberechtigte galt. So sollte im Rcken Preuens ein neuer Kleinstaat entstehen, der schon aus Dankbarkeit wahrscheinlich immer zu sterreich gehalten htte. Preußen wre also durch seinen Sieg der die Dnen noch um einen Feint) reicher geworden. Das durste nicht sein. Preußen konnte die Grndung des Kleinstaates nur dann zulassen, wenn dieser ihm nicht zu schaden vermochte. Bismarck forderte darum von dem Herzog, da er den Oberbefehl der sein Heer an Preußen abtrete, ihm die Kieler Bucht als Kriegshafen einrume und fein Post- und Telegraphenwesen an das preuische anschliee. Von solchen Zugestndnissen aber wollte der Angustenburger nichts wissen. Er vertraute auf die mchtige Hilfe sterreichs, das ihn zum Widerstand ermunterte. So wurde der Krieg unvermeidlich. 2. Die deutsche Frage. Bei diesem Kriege aber handelte es sich nicht blo um das Schicksal Schleswig Holsteins, sondern auch um die Zukunft Deutschlands. Seit 1815 hatte sich Preußen meist sterreich gefgt. Als Bismarck ans Ruder kam, wurde dies anders. Jetzt standen sich im Deutschen Bunde die zwei Gromchte feindlich gegenber. Darum war Deutschland zur Ohnmacht verurteilt. Sollte es besser werden, so mute eine von beiden ausscheiden und die andre die feste Fhrung bernehmen. Jene aber konnte nur sterreich sein; denn der grte Teil seiner Bevlkerung war nicht deutsch, während Preußen, von seinen Polen abgesehen, lauter deutsche Einwohner zhlte. Das machte Bismarck seinem Herrn klar.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer