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1. Deutsche Geschichte - S. 243

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
- 243 Lcke rckte der Kronprinz ein und stand sofort dem Zentrum der sterreicher im Rcken. Ein Jnbel ging durch die Reihen der Ersten Armee, als Pltz-lich die Geschtze auf beit Hgelu ihr Feuer nach der andern Seite wandten. Denn jetzt wute man, der Kronprinz war da, und bald wurden die Hhen im Sturm genommen. Benedek sah, da alles verloren sei, und trat den Rckzug an. Er hatte 44000 Mann eingebt; aber auch die Verluste der Preußen waren schwer; 9000 von ihnen bedeckten das Schlachtfeld. Ohne besonderen Widerstand zu finden, drangen die Sieger fast bis Wien vor. Schon erblickten sie von weitem den Stephansdom; da schlo sterreich einen Waffenstillstand, dem bald der Friede zu Prag folgte. 6. Der Friede zu Prag. Auf Bismarcks Rat behandelte König Wilhelm den Gegner sehr milde. Der groe Staatsmann blickte in die Zu-fnft. Sicher war eines Tages ein Bndnis mit sterreich ntig; deshalb durfte er es jetzt nicht ohne Not verletzen und dadurch eine dauernde Feind-schast hervorrufen. So verlor sterreich kein Gebiet an Preußen und brauchte auch nur 60 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen. Dagegen mute es aus Deutschland ausscheiden und Preußen die Neuordnung berlassen. Allerdings wurde diese Neuordnung durch das Eingreifen Napoleons eingeschrnkt. Preußen durfte nur die 22 norddeutschen Staaten unter seiner Fhrung zusammenfassen. Die sddeutschen sollten einen selbstndigen Bund untereinander schlieen; diesen gedachte Napoleon dann zu benutzen wie einst sein Oheim den Rheinbund. Zur Entschdigung fr diese Einschrnkung erhielt Preußen die lang-ersehnte Landbrcke zwischen seinen beiden Reichshlften. Auer Schleswig-Holstein fielen ihm noch Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt zu, aus denen drei neue Provinzen geschaffen wurden. So war Preußen bedeutend an Macht gewachsen, und dafr verlangte Napoleon nun eine Entschdigung. Erst war es nur ein kleines Stck, bald jedoch mehr und schlielich so ziemlich das ganze deutsche linke Rheinufer. Der Kaiser drohte, es mit seinen Scharen zu holen, wenn man es ihm nicht bald gebe. Preußen lie sagen, sie sollten nur kommen; aber sie kamen nicht. 7. Preußen und die sddeutschen Staaten. Den Kampf mit den sddeutschen Truppen hatte die M a in arm ee ausgenommen, die unter dem General Vogel von Falken st ein stand. Er wurde der Gegner leicht Herr, weil bei ihnen jede Einheit fehlte. So besiegte er die Bayern bei Kissingen und Aschaffenburg. Am 16. Juli hielt er seinen Einzug in Frankfurt. Sein Nachfolger war Der General Mauteuf fei, der die Feinde bis Tauberbischofsheim vor sich her scheuchte. Wie sterreich, so wurden auch die sddeutschen Staaten beim Friedens-fchlu fehr milde behandelt. Sie gingen darum mit Preußen ein Schutz-und Trutzbndnis ein, durch das sie sich verpflichteten, ihre Truppen im Kriegsfalle unter den Oberbefehl des Knigs zu stellen. Immer mehr fhlte man, da Nord und Sd zusammengehrten. Bald sollte auch die letzte Scheidewand fallen. 16*
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