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1. Deutsche Geschichte - S. 276

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
276 Diese mute der deutsche Kaufmann erobern. Das hat er denn auch redlich getan. In allen Lndern der Erde ist er heute zu treffen. Die deutsche Handelsflotte zhlt gegenwrtig gegen 5000 Schiffe. Besonders zwei groe Gesellschaften, die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd, unter-halten Fahrten nach den wichtigsten Punkten der Welt. 2. Die Kolonien. Deutschland fhrt jhrlich fr sieben Milliarden Erzeugnisse aus und fr nenn Milliarden ein. Die Einfuhr berwiegt also die Ausfuhr um zwei Milliarden. Der Grund liegt darin, da wir eine Menge von Rohstoffen aus fremden Lndern beziehen mssen, wie Holz und Metalle, Baumwolle und Wolle, Hute und Leder, le und Kautschuk. Es wre eine groe Ersparnis, wenn wir diese Rohstoffe selber besen, auch hingen wir dann weniger vom Ausland ab. Schon deshalb sind uns Kolonien notwendig. Wir brauchen sie aber auch noch aus einem andern Grunde. Von jeher sind jhrlich Tausende von Deutschen ins Ausland, besonders nach den Vereinigten Staaten, gewandert. In der Ferne fhlten sich die meisten bald als Amerikaner und gingen fo der deutschen Heimat verloren. Ganz anders wird es sein, wenn eigne Kolonien den Strom tchtiger, unternehmender Auswanderer ausnehmen. Als Deutschland daran ging, Kolonien zu erwerben, hatte es einen schweren Stand. Es kam eigentlich viel zu spat. Soweit die Welt begehrens-wert schien, war sie vergeben. Asien lag in sicheren Hnden; das australische Festland gehrte deu Englndern; in der Neuen Welt hie die Losuttg: Amerika den Amerikanern!" So blieben nur noch Afrika und die Sbfee-infeln brig. Aber auch da hatten schon Englnder und Franzofen lngst das Wertvollste mit Beschlag belegt. Der deutsche Kaufmann ging voran und leistete Bismarck wichtige Piouierdienste. Ein Bremer Reeder, Lderitz, erwarb 1883 durch Vertrge mit Hottentottenhuptlingen Angra Pequena. Auf feine Bitte stellte Bismarck diese Besitzung ein Jahr spter unter den Schutz des Reiches. So wurde Sdwestafrika unsere erste Kolonie. Auch an der Kste von Guinea trieben Kaufleute aus den Hansestdten Handel. Ihnen lie Deutsch-land gleichfalls seine Hilfe angedeihen: im Auftrage unserer Regierung hite der Afrikareisende Dr. Nachtigall in Togo und Kamerun die schwarz-wei-rote Flagge. Im Osten des Erdteils ging der Forscher Karl Peters krftig vor. Auf sein Betreiben erkannten smtliche Huptlinge mit ihren Stmmen die Oberhoheit des Reiches an. So entstand die Kolonie Deutsch-Ostafrika. Sptere Aufstnde der Eingeborenen schlug der Major W i mann mit seiner Schutztruppe nieder. Einige Landschaften und die Schutzherrschaft der die wichtige Insel Sansibar trat Deutschland spter an England ab und tauschte dafr die Insel Helgoland ein. Im Jahre 1884 ergriff das Reich Besitz von einem groen Teile der Insel Neu-Guinea. Deutsche Kaufleute hatten schon lngere Zeit kleine Inseln der weiten Sdsee als Kohlenstatiouen benutzt. Eine Anzahl dieser Eilande stellte das Reich unter seinen Schutz. 1899 wurden die Sa moa-in sein zwischen Deutschen, Englndern und Amerikanern geteilt. Spanien, das keine Kraft mehr besa, seine Kolonien zu behaupten, verkaufte uns die Karolinen und die Marianen. Enblich fate Deutschland schon vorher
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