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1. Deutsche Geschichte - S. 49

1912 - Halle a.S. : Schroedel
49 ihn ins Feld. Der Gegenknig aber erhielt in einer Schlacht eine tdliche Wunde: die rechte Hand wurde ihm abgehauen. Dieses Ereignis sah man allgemein als eine Strafe des Himmels fr den Treubruch an. Auch Rudolf dachte so. Nach einer Erzhlung wies er sterbend auf die abgehauene Rechte und rief: Das ist die Hand, mit der ich meinem Könige die Treue geschworen habe!" Sie wird im Dome zu Merseburg in einem Glaskasten aufbewahrt. Nach und nach gewann der schwergeprfte König in Deutschland die Herr-schast wieder. Das erschien dem Papste sehr bedrohlich. Darum erneuerte er den Bann und verband sich mit den Feinden Heinrichs. Da unternahm dieser mit stattlichem Heere einen Rachezug gegen den Papst. Schon auf dem Wege lie er Gregor fr abgesetzt erklären und einen Gegenpapst ausstellen, der ihn spter zum Kaiser krnte. Voll tiefer Trauer klagte damals ein Deutscher: Alles ist gedoppelt, die Ppste, die Könige, die Herzge! Gregor mute schlielich vor dem alten Gegner seine Hauptstadt rumen und suchte Schutz bei dem Normannen Robert Guiscard, dem er das Knigreich Neapel als ppstliches Lehen bertragen hatte. Dort starb er im Jahre 1085. Die Gerechtigkeit habe ich geliebt, das Unrecht gehat; deshalb sterbe ich in der Verbannung!" sollen seine letzten Worte gewesen sein. 6. Heinrich und seine Shne. Das schwerste Leid aber kam dem Kaiser von seinen eigenen Shnen. Nacheinander fielen beide von ihm ab und gingen zu den Feinden der; zuerst der ltere, Konrad. Männer aus seiner Umgebung redeten ihm ein, der Vater drfe nicht mehr Kaiser und König fein, weil er im Banne wre. So zog er nach Italien und machte ihm mit Hilfe des Papstes und der Grfin Mathilde fast das ganze Land abspenstig. Doch fand er fr sein bses Tun den verdienten Lohn. Die Anhnger verlieen ihn, als sie ihn nicht mehr ntig hatten, und er starb einsam und verlassen. Das Schlimmste aber widerfuhr Heinrich von feinem Sohne Heinrich. Dieser wollte ihm die Herrschaft entreien und emprte sich gegen den Vater. Pltzlich aber stellte er sich, als reue ihn die Tat, und warf sich dem Kaiser zu Fen. Der Vater glaubte ihm und entlie seine Krieger. Doch da nahm ihn der falsche Sohn auf hinterlistige Weise gefangen und warf ihm die schlimmsten Vergehen vor, die ihn zur Regierung unfhig machten. Vergebens erklrte der alte Kaiser, er wolle sich vor allen Groen des Reiches ffentlich rechtfertigen; in der Pfalz zu Ingelheim waren nur Anhnger des Sohnes zugegen. Am Boden liegend flehte er, man mge alle Fürsten rufen; umsonst; der Sohn zwang ihn, von einem Zettel feine Snden abzulesen und dann feierlich abzudanken. Doch gelang es dem Vater, aus der Haft zu entkommen; er rstete von neuem zum Kampfe fr seine Krone. Ehe aber der Krieg ausbrach, erlste ihn im Jahre 1106 der Tod. Da Heinrich noch im Banne war, durfte fein Leichnam nicht in gereihter Erde ruhen. Darum stand der Sarg fnf Jahre lang in einer ungerechten Seitenkapelle des Domes zu Speier. Erst als fein Sohn beim Papste die Lsung des Bannes durchsetzte, konnte die feierliche Beisetzung erfolgen. Froning-Klarmann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Iii. Teil. 4
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