Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte - S. 125

1912 - Halle a.S. : Schroedel
125 Vi. Die Gegenreformation in Deutschland. J. Die Ausbreitung der evangelischen Lehre. Nach dem Augsburger Religiousfrieden kam fr die Evangelischen in Teutschland eine gnstige Zeit. Ferdinand I. hinderte die Ausbreitung des neuen Glaubens nicht, und M a x i m i l i a n Ii. galt als sein heimlicher Anhnger. Unter der Regierung dieses Kaisers gewann die Reformation im Reiche ihre grte Ausdehnung. Nenn Zehntel der Bevlkerung waren evangelisch, und selbst im Stephans-dorn zu Wien wurde evangelischer Gottesdienst gehalten. Auch konnten die Protestanten eine grere Anzahl von geistlichen Frstentmern in ihren Besitz bringen. 2. Der Kampf gegen sie. Nun suchten die Leiter der katholischen Kirche das verlorene Gebiet wiederzugewinnen. Man nennt ihre Bemhungen die Gegenreformation. Die Aussichten auf Erfolg waren nicht un> gnstig; denn die evangelische Kirche war gespalten, und Lutheraner und Reformierte bekmpften sich als Todfeinde. Dagegen gab es in der katholischen Kirche keinen Lehrstreit. Das Konzil zu Trient hatte alle Glaubensstze ganz klar festgestellt, und jeder Katholik wute genau, was er anzunehmen und zu verwerfen habe. 3. Die Kmpfer. Als bester Streiter der katholischen Kirche zeigte sich der Jesuitenorden. Sein Grnder war der spanische Ritter Ignatius von Loyola. Als Offizier im Heere Karls V. trug er eine schwere Wunde davon. Ans seinem Krankenlager las er besonders religise Schriften. Sie machten einen so tiefen Eindruck auf ihn, da er dem Kriegshandwerk ent-sagte und sein Leben ganz dem Dienste der Kirche widmete. Hab und Gut verteilte er unter die Armen und pilgerte dann nach dem Heiligen Laude, um den Jzuhammebanern das Evangelium zu predigen. Als dieses Unternehmen fehlschlug, kehrte Ignatius nach Spanien zurck. Hier stiftete er die Ge-sellschast Jesu, die 1540 vom Papste besttigt wurde. Ihre Mitglieder, die hinten waren Mnche, doch ohne besondere Tracht. Auer den blichen drei Gelbten legten sie noch ein viertes ab: sie verpflichteten sich zum unbedingten Gehorsam gegen den Papst. 4. Ihre Erfolge. Die Jesuiten grndeten in Deutschland zahlreiche Lateinschulen und unterrichteten die Jugend; sie pflegten eifrig die Predigt und hatten deshalb groen Zulauf. In ihrem Kampfe gegen den Protestantismus errangen sie bald bedeutende Erfolge. Viele ganz evangelische Emwohner^ ^ h^ten nach einiger Zeit nur noch katholische o r hre Freunde unter den Fürsten. Ihre Fortschritte verdankten die ^efmte besonders auch der Gunst mehrerer deutschen Fürsten. Ru ihnen gehorte vor allen der Kaiser Rudolf Ii. (1576 bis 1612). Dieser Herrscher, dem die Astrologie wichtiger war als alle Reichsgeschfte, lie dem Orden vllig freie Hand. Begeisterte Verehrer der Jesuiten waren auch Ferdinand (V! tetermarf und Maximilian von Bayern. Von dem Frsten-rechte, die Religion in ihren Landen zu bestimmen, machten beide den schrfsten Gebrauch; andersglubige Untertanen duldeten sie nicht.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer