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1. Deutsche Geschichte - S. 157

1912 - Halle a.S. : Schroedel
157 ihm gefhrlicher waren als die Polen. Deshalb schlo er mit diesen Frieden und wurde auch von ihnen als unabhngiger Herr in Preußen anerkannt. Nun kmpfte er an ihrer Seite gegen den nordischen Erbfeind." Da starb der Schwedenknig ganz pltzlich. Durch den Frieden im Kloster Oliva bei Danzig im Jahre 1660 wurde die Selbstndigkeit Preuens noch einmal besttigt. So trug Friedrich Wilhelm aus dem Schwedisch-Polnischen Kriege einen groen Ge-winn davon; die polnische Oberhoheit, an der die Hochmeister und die Her-zge zweihundert Jahre gerttelt hatten, hrte auf. Ostpreuen war wieder ein deutsches Land, und während der Kurfürst in Deutschland noch ein Lehns> mann war, hatte er hier keinen Herrn mehr der sich. 7. Fehrbellin. 18. Juni 1675. Noch einmal mute der Kurfürst mit den Schweden die Waffen kreuzen. 1672 griff Ludwig Xiv. das kleine Holland an. Unter allen deutschen Fürsten zog Friedrich Wilhelm zuerst fr die bedrohte Republik das Schwert. Mit. 20000 Mann eilte er zu ihrem Schutze herbei; denn fr ihn stand viel auf dem Spiel. Eroberten nmlich die Franzosen Hollands so kamen auch feixte rheinischen Besitzungen in Gefahr. Wenn des Nachbars Haus brennt," meinte er, so gilt's dem eigenen." Auf eine sehr einfache Art schaffte sich Ludwig Xiv. den unbequemen Gegner vom Leibe; er hetzte ihm die Schweden auf den Hals. Gern sprangen diese Frankreich bei, denn sie konnten Friedrich Wilhelms Abfall nicht vergessen und hofften jetzt, Hinterpommern an sich zu reien. Ohne Kriegserklrung brachen sie in die Mark ein und hausten hier schrecklich. Zwar suchten sich die Bauern zu wehren; sie rckten mit Spieen und Sensen, Heugabeln und Dreschflegeln gegen den Feind und schrieben auf ihre Fahnen: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Fürsten mit Leib und Blut;" aber ihre ungeschulten Haufen richteten nichts aus. Der Kurfürst stand damals mit seinen Truppen am Main, wo er Winter-quartiere bezogen hatte. Verhandlungen mit den Schweden blieben ohne Erfolg. Nun eilte er in fliegender Hast herbei. Bei Fehrbellin traf er den Feind in einer festen Stellung. Obwohl die Schweden an Zahl fast doppelt so stark waren wie die Brandenburger, entschlo er sich doch zum Angriff. Er selbst befand sich immer mitten im Kampfgewhl. Ein Regi-ment, das seinen Obersten verloren hatte, fhrte er persnlich, den langen Degen in der Faust, ins Handgemenge. Sein Stallmeister Fr oben ward neben ihm durch eine Kanonenkugel vom Pferde gerissen. Bald war der herrlichste Sieg erfochten. Nach wenigen Tagen bereits hatte Feldmarschall Dersslinger ganz Brandenburg von den Schweden gesubert. Doch dieser Erfolg gengte dem Kurfrsten nicht. Er vertrieb die Schweden auch aus Vorpommern und ruhte erst, als das letzte Dorf erobert war. Sogar auf der Insel Rgen wehte damals das Banner Brandenburgs, der rote Adler im weien Felde. Voll Zorns fielen nun die Schweden in Ostpreuen ein. Mit Blitzes-schnelle aber eilte Friedrich Wilhelm mitten im Winter herbei. Auf Schlitten sausten seine Truppen der die Eisdecke des Frischen und des Kurischen Haffs und schnitten so den Schweden den Rckzug ab. Nur der zehnte Ten konnte der die Grenze entschlpfen und hinter die festen Wlle von Riga flchten.
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