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1. Deutsche Geschichte - S. 233

1912 - Halle a.S. : Schroedel
233 Die Beratungen des Parlaments gingen nur langsam vorwrts; denn die Abgeordneten waren der die wichtigsten Fragen nicht einig. Schon der den Umfang, den Deutschland haben sollte, stritten sie heftig. Die einen wollten sterreich mit allen nichtdeutschen Nebenlndern in das neue Vater-land aufnehmen: das waren die Gro deutschen. Die andern dagegen gedachten sterreich ganz auszuscheiden: sie hieen die Klein deutschen. Auch der die Regierungsform herrschten ganz verschiedene Meinungen. Eine Gruppe verlangte einen Kaiser, eine andre dagegen, die aus den Mittelstaaten kam, ein mehrkpfiges Direktorium von Fürsten; eine dritte hielt es gar fr richtig, smtliche Fürsten abzusetzen und eine groe Republik herzustellen. Schlielich brachte das Parlament doch eine Reichsverfassung zu-stnde. Die Mehrheit entschied sich fr Kleindeutschland und fr das Kaisertum und bot die Krone Friedrich Wilhelm Iv. an. Dieser aber wollte sie nicht ans den Hnden des Volkes, sondern der Fürsten empfangen: auch htte ihn die Annahme sicher in einen Krieg mit sterreich verwickelt, das kaum freiwillig aus Deutschland geschieden wre. So lehnte er die ihm zugedachte Wrde ab. Das Parlament hatte also ganz umsonst gearbeitet. Schon jetzt ver-loren die meisten Mitglieder alle Hoffnung und traten aus der Versammlung aus. Der Rest siedelte als Rumpfparlament nach Stuttgart der und setzte dort seine Beratungen fort. Als aber eines Morgens auf Befehl des Wrttembergischen Ministeriums der' Sitzungssaal geschlossen war, da gingen auch die letzten auseinander. Tiefe Trauer ergriff Tausende der den klglichen Ausgang des ersten Deutschen Parlaments. 4. Die preuische Verfassung. 1850. Aus all diesen Wirren trug Preußen doch einen Gewinn davon; im Jahre 1850 gab Friedrich Wilhelm Iv. dem Lande eine Verfassung. Damit wurde aus der absoluten Monarchie eine beschrnkte oder konstitutionelle. Seitdem teilt der König die ge-setzgebende Gewalt mit zwei Kammern, dem Herrenhaus und dem Ab-geordnetenhaus. Beide zusammen bilden den Landtag der Monarchie. 5. Industrie und Handel. Einen mchtigen Aufschwung nahm in jener Zeit die Industrie. In manchen Gewerben lief Deutschland dem Ausland den Rang ab. Elberfelder und Barmer Gewebe wurden berall bekannt-dte (Solinger Stahlwaren erregten Bewunderung; Krupps Geschtze und Borstgs Lokomotiven erlangten Weltruf. Das Eisenbahnnetz dehnte sich gewaltig aus, und im Jahre 1849 kam der elektromagnetische Telearavk zur Einfhrung. a rj Auch der berseeische Handel stieg; aber noch fehlte eine Marine, die ihm Schutz gewhren konnte. Da legte der König den Grund zu einer Kriegsflotte, die bald auf 57 Schiffe anwuchs. Von Oldenburg kaufte Preußen einen Streifen am Jadebusen, und es begann hier der Bau eines groartigen Kriegshafens, der 1869 als Wilhelmshaven erffnet wurde. x t$6' r?ic der Kunst. Friedrich Wilhelm Iv. war ein Freund der Kunst und erwarb sich um sie groe Verdienste. Zur Hebung der ? lerel?!ftete er m Berlin und Dsseldorf Malerschulen. Fr den Ans-van des Kln er Doms spendete er alljhrlich 150000 Mark. Auf seine
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