Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte - S. 273

1912 - Halle a.S. : Schroedel
273 Steuern zahlen. Ihre Hhe hngt vom Einkommen und vom Ver-mgen ab. Boden- und Gebudebesitzer werden obendrein noch zur Grund- und Gebudesteuer, Gewerbetreibende zur Gewerbesteuer herangezogen. Die Steuerbehrden führen der die Grundstcke, Gebude und Gewerbe-betriebe eingehende Listen, soda sie genau Bescheid wissen, an wen sie sich zu halten haben. Die Verzeichnisse der die Einknfte der Steuerpflichtigen unterliegen aber so vielen Vernderungen, da sie jedes Jahr neu gemacht werden mssen. Im Januar wird von jedem, der jhrlich mehr als 3000 Mark einnimmt, eine Steuererklrung verlangt, in der er seine Einknfte anzugeben hat. Einer Bestrafung fetzt sich aus, wer den Behrden falsche Aus-Fnft der seine Einnahmen erteilt. Die Prfung aller dieser Angaben und die Einschtzung der Leute mit weniger als 3000 Mark Einkommen ist Sache einer Veranlagungskommission. Sie forscht nach, ob alles richtig mitgeteilt ist; sie kann sich die Gehaltslisten der Beamten, die Lohnlisten der Arbeiter, die Geschftsbcher der Kaufleute vorlegen lassen und darf auerdem die Steuerpflichtigen nach allem, was ihre Einknfte angeht, grndlich ausfragen. Bei der wichtigsten direkten Steuer, der Einkommensteuer, steigt der Prozentsatz mit der Hhe des Einkommens: ein Steuerzahler mit 10000 Mark Jahreseinkommen mu nicht nur doppelt soviel entrichten wie einer mit 5000, sondern mehr. Eine solche Steuer nennt man progressiv oder fortschreitend. Kleine Einkommen zahlen 2/s %, groe 5% Einkommensteuer. Die indirekten Steuern sind sehr mannigfaltig. Sie liegen auf Salz, Zucker, Bier, Wein, Branntwein, Tabak, also auf Nahrungs-und Genumitteln, auch auf den Streichhlzern. Der Staat erhebt sie indes nicht von der Hausfrau oder dem Wirtshausgast, sondern von den Salinen-besitzern, die das Salz gewinnen, von den Fabrikanten, die den Rben-zncker herstellen, von den Brauereien, die das Bier brauen, von den Brennereien, die den Branntwein liefern. Die Produzenten wlzen diese Steuern, die Verbrauchssteuern, wieder auf die Kufer ab. Durch ihre Vermittlung zahlt sie also das Volk an die Staatskasse. Der Reisende entrichtet, wenn er eine Fahrkarte lst, die Fahrkartensteuer. Der Automobilbesitzer darf nur dann fahren, wenn er sich einen Erlaubnisschein gekauft hat. Jeder Frachtbrief trgt eine kleine Steuermarke. Gewisse Urkunden und Zeugnisse sind nur dann gltig, wenn eine Stempelsteuer fr sie entrichtet worden ist. Auch die Lotterielose und die Spielkarten weisen den Steuerstempel auf. Diese Gruppe von indirekten Steuern nennt man Verkehrssteuern. Indirekte Steuern sind auch die Zlle. Es sind Abgaben auf die Produkte, die das Ausland einfhrt. Sie werden an der Grenze durch Zollbeamte des Reichs erhoben. So liefert uns Rußland eine Menge Getreide. Da dort die Arbeitslhne weit niedriger sind als bei uns, kann der russische Gutsbesitzer seinen Roggen weit billiger losschlagen als der deutsche. Die russische Landwirtschaft macht also der deutschen eine gefhrliche Konkurrenz. Durch den Grenzzoll aber steigt der Preis der russischen Einfuhr, und so wird jener fr unsere Bauern zugleich zum Schutzzoll. Froning-Klarwann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Ih. Teil. 18
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer