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1. Die neue Zeit - S. 42

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
42 Erster Zeitraum: 15171648. Hessen, noch immer in grausamer Haft festhielt/ Da fate Moriz den Entschlu, sich dem Kaiser mit ganzer Kraft ent-gegenzuwerfen,) Karl V. bereitete ihm selbst dazu Gelegenheit und Mittel. Noch immer nmlich widerstand die Stadt Magdeburg mit unbeugsamem Trotz der Annahme des Interims. Karl beauftragte deshalb den Kurfrsten, die eigensinnige Stadt zum Gehorsam zu zwingen. Moriz sammelte ein Heer und schritt zur Belagerung. Magdeburg ergab sich endlich im November 1551 in einer uerst gnstigen Kapitulation. Moriz aber hielt auch jetzt noch, im geheimen Einverstndnis mit andern Fürsten, seine Truppen beisammen, und im folgenden Frhjahre brach er pltzlich nach Sden auf, um den Kaiser anzugreifen. Zugleich fiel der franz-fische König Heinrich Ii. auf Grund einer verdammenswerten Abrede mit Moriz der die Reichsstdte Metz, Tont und Verduu her, um sie, im Augenblick durch niemand gehindert, vom Reiche loszureien. Der Kaiser, damals in Tirol, war dringend vor Moriz gewarnt worden. Aber er glaubte nicht an Gefahr. Als stolzer Spanier und selbst in der Ver-stellnngskunstlvohlgebt, hielt er es fr unmglich, da ihn ein Deutscher berlisten knne. Aber schon brach das Un-gewitter der ihn herein. Mit genauer Not rettete er sich vor dein heranrckenden Moriz bei Nacht und Nebel, aus Innsbruck und floh der die Alpen nach Krnten. Auch die zu Trient versammelten Vter suchten bestrzt das Weite. Dies geschah im Mai 1552. Alle Frucht des Sieges im schmalkaldischen Kriege war damit jh vernichtet, der ganze stolze Bau der Herrschaft Karls V. in Deutschland in seinem Grunde erschttert. Der Frstentag zu Passau J552. Karl V. war mannhaft genug, auch in diesen Unglcks-tagen sich nicht willenlos den Gegnern zu ergeben. Zu P a f s a u trat ein F r st e n t a g zusammen, welcher den Frieden im Reiche herbeifhren sollte. In voller Selbstndigkeit ratschlagten dort die deutschen Fürsten; weder eine Vertretung des Kaisers, noch des Papstes, noch selbst des Knigs Fer-dinand ward zugelassen. Nach heien Verhandlungen ward folgendes beschlossen: es soll ein bestndiger Friedenszustand im Reiche hergestellt werden; fein Stand soll den andern seines Glaubens wegen verachten oder befehden; die An-
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