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1. Die mittlere Zeit - S. 86

1890 - München : Oldenbourg
86 Vierter Zeitraum: 9191273. Der Minnegesang. Auer dem Heldenlied blhte damals auch der Minne-gesang. Dieselben eisernen Ritter, die im Leben khnlich alles wagten und in der Schlacht lwengleich den Feind bekmpften, brachten ihre Empfindungen und Gedanken in zarten Liedern zum Ausdruck, welche dann zur Harfe oder Laute im Kreise lauschender Hrer gesungen wurden. Diese Lieder heien Minnegesang, weil sie die Minne oder Liebe besonders hufig zum Inhalte haben. Aber auch Gott und Glaube, Vaterland und Freundschaft, Wanderlust und Maien-Wonne klingen in ihnen wieder. Sie singen von Lenz und Liebe, von sel'ger, gold'ner Zeit, von Freiheit, Mnner-wrde, von Treu' und Heiligkeit; sie singen von allem Sen, was Menschenbrust durchbebt, sie singen von allem Hohen, was Menschenherz erhebt." Von allen Minne-sngern der bedeutendste war Walther von der Vogel-weide, dessen Gesang gleich Nachtigallenschlag ertnte. Er schweifte wanderfroh an den frstlichen Hoflagern umher, weilte namentlich gern in sterreich und Thringen und starb um 1230 in Wrzburg, wo er im Lorenzgarten vor dem Mnster begraben liegt. 32. Das Stdtewesen. Hebung der Städte und des Brgerstandes. In der zweiten Hlfte des Mittelalters gelangten auch die deutschen Städte zu hoher Blte. Sie waren von den Kaisern, welche in ihnen hufig ihre Sttze saudeu, mit groen Vorrechten und Freiheiten begabt worden. Durch die Kreuzzge hatten alsdann Handel und Ver-kehr den lebhaftesten Aufschwung genommen. Durch grndliche unverdrossene Arbeit hob sich auch das Handwerk. So kehrte Wohlstand in den Stdten ein; der Reichtum fhrte zu Macht; und neben Geistlichkeit und Ritter stellte sich allmhlich als dritter hervorragender Stand das deutsche Brgertum. Geschlechter und Anfte. Die Einwohnerschaft der mittelalterlichen Städte teilte sich lange Zeit in zwei Stnde. Den herrschenden Stand bildeten die Gesch lechter oder Patrizier, ein stdtischer Adel, welcher die angesehensten Familien der Stadt umfate.
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