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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte des Altertums - S. 37

1891 - Berlin : Grote
Der athenische Staat und die solonische Verfassung. 37 Parnes herstellte. In den Niederungen grub man den besten Thon, das Material der knftigen Vasenindustrie. Die Bewohner bezeichneten sich alsautochthonen (Ureinwohner), 43 d. h. ihre Vorfahren galten ihnen weder als Besiegte noch als Sieger. moener Fr die Richtigkeit dieser Annahme spricht, da sich in Attika nicht die Klassenunterschiede zwischen Herrschern und Beherrschten finden, welche ein Kennzeichen der Eroberung durch siegreiche Fremdlinge sind. Die lteste Geschichte ist dunkel, und Kekrops, Erechtheus, Theseus haben keine geschichtliche Bedeutung; dagegen ist es sicher, da eine Reihe von Geschlechtern hervorragender Bedeutung aus dem Pelo-ponnes insbesondere einwanderte, wodurch das Land nicht nur an Volkszahl, sondern auch an Bildungsstoffen aller Art gewann. Un-zweifelhast aber ist, da Athen die Hauptvertreterin des jonischen Stammes im europischen Griechenland war. In der Ebene um Athen bildete den Mittelpunkt der Ansiedelung der Felsen der A k r o -polis (156 m), der, nach allen Seiten isoliert, sich vortrefflich ver-teidigen lie. Hier bestand srh eine der vielen unabhngigen, unter eigenen Gaufrsten stehenden Gemeinden des attischen Landes; diese wurde aber schon in vorgeschichtlicher Zeit der Mittelpunkt von ganz Attika. Diese Vereinigung wird dem Theseus zugeschrieben, der die Ratsversammlungen der einzelnen Gemeinden aufgelst und nur in Athen einen Rat und ein Gemeindehaus (Prytaneion) belassen haben soll. Man nannte diesen Vorgang Synoikismos = Zusammensiedelung. Wie es nun mit dieser berlieferung auch stehen mag, Thatsache ist, da Athen allein in Griechenland der Sitz eines nicht aus Gewalt beruhenden Staates war (Gegensatz: Sparta), dabei zugleich eine Art von Flchenstaat, dessen Einwohner bei der Ankndigung des Anmarsches von Feinden in ein paar Stunden nicht alle hinter den Burgmauern in Sicherheit sein konnten (s. S. 32). Diese Eigentmlichkeit bewirkte, da sich bei den Brgern srh das Bewutsein bildete, einem greren Staate anzugehren. Wahrscheinlich liegt der Grund des bergewichts von Athen der alle anderen Orte der Landschaft in den gnstigen Verhltnissen: hier allein verbindet sich Festigkeit der Lage mit ziemlich fruchtbarer Umgebung und der Nhe guter Seehfen. Die Zusammensiedelung der Bewohner Attikas in eine Stadt ist nicht so zu verstehen, da alle nach Athen bergezogen seien. Vielmehr wohnten in der Stadt nur die, welche zu den Gauen gehrten , die nunmehr die Stadt bildeten; aus den brigen Gauen
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