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1. Brandenburgisch-preußische Geschichte in Verbindung mit der neueren deutschen Geschichte - S. 53

1912 - Leipzig : Teubner
Franzsische Revolution. Verlauf. 53 Vorrechte festhalten; sie verlangten, da jeder Stand getrennt berate und nur je eine Gesamt stimme abgebe. Vagegen kmpften die brgerlichen Abgeordneten. Unter Fhrung des Grafen Mirabeau erklrten sie sich als die wahren Vertreter der ganzen Nation, als die Nationalversammlung: sie schwuren, nicht eher wieder auseinanderzugehen, als bis sie dem Lande eine neue Staatsverfassung gegeben htten. Die Verfassung gebende Nationalversammlung stellte von 178991 eine neue Verfassung auf. alle Vorrechte und Unterschiede der alten Stnde erklrte man als beseitigt, den Adel fr abgeschafft. Statt der Standesrechte sollten knftig allgemeine Menschenrechte" (das ..natrliche" Recht der Aufklrer) gelten: alle sollten frei und gleich und Brder eines Volkes sein. Brger" und Brgerin" wurde der allen gemeinsame Titel und Liberte, 6galite, fraternit!" das Losungswort der Revolution. Die Uirche wurde als Einrichtung des Staates erklrt. In die Staats-gemalt sollten sich knftig der König und das Volk teilen. Auf die Gesetzgebung sollte der König fast gar keinen Einflu mehr haben. Somit wurde in Frankreich eine beschrnkte Monarchie geschaffen. vllig erneuert wurde ferner die Staats-Verwaltung. Das ganze Land wurde gleichmig in 83 vllig neue, kleine Provinzen, die Departements, geteilt, jedes Departement in Distrikte (wie unsere Regierung?-bezirke in Kreise) und jeder Distrikt in Gemeinden. Jede Gemeinde erhielt vllige Selbstverwaltung. Aber die Staatsumwlzung nahm alsbald einen gewaltsamen und furchtbaren Verlauf, und das hatte verschiedene Ursachen. 1. Ein groer Teil des Volkes wollte die Knigsgewalt nicht blo beschrnken, sondern beseitigen. 2. Der König trat den Forderungen der Nationalversammlung bald entgegen, bald gab er ihnen nach. Sein Schwanken erbitterte das Volk noch mehr. 3. Das knigliche Heer" trat zum grten Teil auf die Seite des Volkes. 4. Der tchtigste Ittamt Frank-reichs, Graf Mirabeau, htte den Sturm vielleicht beschworen knnen; doch er starb bald nach dem Ausbruche der Revolution. 5. Der Pbel von Paris wurde von gefhrlichen Fhrern (Danton, Ittarat und Robespierre) aufgehetzt; er gewann allmhlich Gewalt der die Nationalversammlung. 6. Die aus Frankreich geflohenen Adligen schrten im Auslnde zum Kriege gegen Frankreich. Dadurch wurde die Erregung des franzsischen Volkes gesteigert und die Lage der Knigsfamilie immer gefhrlicher. Schon 1789 (14. Juli) brachte der Pbel von Paris das Staats-gefngnis, die Bastille, ohne Kampf in seine Gewalt und verbte die ersten Mordtaten. Spter drang er in das Schlo zu Versailles, bedrohte die Knigs-familie und fhrte sie gewaltsam nach Paris. Auch die Nationalversammlung nutzte nach Paris bersiedeln und war seitdem erst recht dem Einflu des Pbels preisgegeben. In den Provinzen standen die Bauern gegen ihre adligen Gutsherren auf, vertrieben sie und zerstrten die Herrenschlsser (Chamisso, Schlo Boncourt). Der König, seines Lebens nicht mehr sicher, suchte aus Frankreich zu entfliehen. Doch er wurde erkannt und als (Befangener nach Paris zurckgebracht. Bald darauf ging die Nationalversammlung auseinander. Es wurde eine neue Volksvertretung, die gesetzgebende Versammlung (179192) gewhlt. Ihrer mehr-
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