Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Brandenburgisch-preußische Geschichte in Verbindung mit der neueren deutschen Geschichte - S. 78

1912 - Leipzig : Teubner
78 Die Frchte des Krieges. wenn alle deutschen Fürsten gewisse herrscherrechte an ein gemeinsames (berhaupt abtraten; dazu aber waren sie damals noch nicht bereit. - Jahrhundertelang Hatten die (sterreicher die deutsche Kaiserkrone getragen. Aber das rein deutsche Preußen Hatte lngst ein greres Anrecht auf die Fhrung Deutschlands. sterreich verlangte gar nicht danach, die alte deutsche Kaiserwrde zu erneuern. (Es war nur darauf bedacht, da ihm Preußen an Macht und Ansehen in Deutschland nicht den Kanq streitig machte. Und Preußen hatte auch keine Lust, sich noch einmal unter einen Habsburgischen Kaiser zu stellen. Statt eines Deutschen Reiches schuf man auf dem Wiener Kongre den sog Deutschen Bund. Dies war nur eine lose Verbindung der 35 deutschen Staaten und der vier freien Reichsstdte (Hamburg. Lbeck. Bremen und Frankfurt a Itt) Die schlimmsten Mngel des Bundes waren folgende: 1. Jedes Glied war vllig selbstndig.- Deutschland bildete nur einen Staaten-bund. 2. Dem Bunde fehlte ein starkes (Oberhaupt. Die Bevollmchtigten" der einzelnen Staaten bildeten zusammen den Bundestag zu Frankfurt a. Xu. (oql. den alten deutschen Reichstag!). 3. (Es fehlte dem Bunde die (Einheit des Heeres, des Ittnzroefens und der Rechtspflege, eine gemeinsame Flotte, eine gemeinsame Vertretung im Auslnde (durch Gesandte und Konsuln). 4. Deutschland blieb ganz unter dem Einflu des Auslandes. mehrere Staaten des Bundes waren durch sog. Personalunion viel enger mit dem Auslnde verbunden als mit dem deutschen vaterlande. König von Hannover mar der König von England. Herzog von Schleswig-Holstein der König von Dnemark, tro-herzog von Luxemburg der niederlndische König. Knftig sollten smtliche europische Staaten, deren Vertreter in Wien den Deutschen Bund geschaffen hatten, den Bund auch berwachen. Nach Siegestaten ohnegleichen stand es mit Deutschland genau so, wie nach dem Dreiig jhrigen Kriege. der eine solch jmmerliche Frucht des glorreichen Krieges war man enttuscht und erbittert. In einer hnlich trostlosen Lage tvar auch Italien. (Es mar wie Deutschland in viele Staaten zerrissen. und diese standen fast alle unter fremden Herrfcherfamilien. (Ein halbes Jahrhundert spter haben dann beide Lnder gleichzeitig ihre (Einheit erkmpft. Die Franzsische Revolution und die Herrschaft Napoleons hatten eine vllig neue Seit gebracht, nicht nur fr Frankreich, sondern auch fr Deutschland. Unter dem Druck der Fremdherrschaft war in Preußen das Nationalbewutsein erwacht. Xvichtige Neuerungen im staatlichen Leben waren der ueren Befreiung vorangegangen und fhrten zur Wiedergeburt Preuens. Im Befreiungskriege setzte das Volk feine ganze Kraft ein, aus eigenem innerem Antriebe. Das Volk schtzte die Sache des Vaterlandes als feine eigene Sache und wollte nun auch im Frieden Anteil nehmen an allen staatlichen Dingen. Die heilige Allianz. Die Fürsten betrachteten dieses verlangen des Volkes nur mit Sorge und Widerwillen.- denn sie erblickten darin den Geist der Revolution.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer