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1. Deutsche Geschichte bis zur Folgezeit des Dreißigjährigen Krieges - S. 40

1912 - Leipzig : Teubner
40 Heinrich Iv. und Gregor Vii. erstenmal, da der aufstrebende Brgerstand aus eigener Kraft in die inneren Kampfe des Reiches eingreift, und zwar stellt er sich auf die Seite des Knigs. -Die Hft der Stdter rettete den König aus groer Not, und die aufstndischen Sachsen verbten solche Gewalttaten, da sich allenthalben Unwillen gegen sie regte. Kuf der Harzburg schndeten sie sogar die Gruft der Knigsfamilie. Heinrich konnte ein Heer sammeln und sie mit Gewalt unterwerfen. aber vershnt mit ihm waren weder die Sachsen noch die deutschen Fürsten. Heinrich und die Städte. Heinrich erkannte mit scharfem Buge, da ein neuer Stand emporkam, der Brgerstand. Er suchte ihn auf jede Weise zu strken. Den treuen n)ormsern verlieh er vor vielen Handelspltzen des Reiches das wichtige Privilegium der Zollfreiheit. Damit durchbrach er zugunsten der Brger die Rechte der Fürsten und beschleunigte die Entwicklung eines besonderen Stadtrechtes. Seitdem entstanden auch die freien Reichsstdte, die nur unter dem Kaiser, nicht mehr unter den Fürsten standen. Sie bildeten allmhlich ein starkes Gegengewicht gegen die frstliche Gewalt und eine treue Sttze des Kaisertums; ihre Vertreter gehrten spter zu den Reichsstnden des Reichstages. Heinrich Iv. und Gregor Vii. Der Kaiser verfllt in den Bann. Der gewaltigste Gegner erstand dem jungen Kaiser in Gregor Vii. Die Hlfte des ganzen Reiches war als Lehen in den Hnden von Bischfen und Rbten. Trotz der ppstlichen Forderungen besetzte Heinrich die Bistmer. Deswegen mute der Kampf zwischen Papst und Kaiser ausbrechen. Dazu verklagten die Sachsen den Kaiser beim Papste; sie beschuldigten Heinrich eines sittenlosen Lebenswandels. Da erschien am Hofe des Kaisers ein ppstlicher abgesandter. In Gregors Namen gebot er, 1. da Heinrich alle von ihm berufenen Bischfe wieder absetze und sich fr alle Zukunft der Simonie enthalte, 2. da er persnlich ein sittenstrenges Leben zu führen verspreche. Komme der Kaiser diesen Geboten nicht nach, so werde Gregor ihn in den Bann tun. - Heinrich war der diese Sprache des Papstes so sehr emprt, da er alle deutschen Bischfe und Reichs-bte (Klostervorsteher, die ein Reichslehen innehatten) zu einer Synode nach Worms berief und den Papst absetzen lie. Einer der Bischfe trug den Brief Heinrichs mit dem Beschlu der Synode nach Rom. Nunmehr sprach Gregor der Heinrich den Bannfluch aus. Heinrich, von den Surften verraten, besiegt sich selbst, alsbald zeigte sich, da der Schlag des Kaisers gegen den Papst ein Fehlschlag gewesen war, da hin-gegen die Waffe des Papstes furchtbar traf. Hber mglich war dies nur, weil die deutschen Fürsten ihren Kaiser verrieten. Sie beschlossen (zu Tribur), da sie ge-meinsam mit dem Papste einen neuen Kaiser whlen wollten, wenn Heinrich nicht bis zum knftigen Frhjahr (1077) vom Banne losgesprochen sei. weder Papst noch Fürsten hielten es bei dem stolzen Sinne Heinrichs fr mglich, da dieser sich einer Kirchenbue unterwerfen wrde. Im herzen wnschten die Fürsten auch nicht, da Heinrich vom Bann gelst wrde. Doch das Unerwartete geschah. Heinrich der, wand sein stolzes herz und beschlo, dem Papste die Lossprechung vom Banne ab-
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