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1. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 125

1886 - Berlin : Oehmigke
125 bischfen stand, also kein gnstiges Feld fr eine Reformation darbot, da ja jenen Kirchenfrsten die Erhaltung der Einheit des Glaubens als vornehmste Pflicht galt. Doktor Staupitz, der Offizial der Augustiner-Klster in Sachsen, war aus einem Vorgesetzten ein Freund Luthers geworden, ein Verhltnis, welches bei den Katholiken groen Ansto erregte. Man kam daher auf den Gedanken, diesen Mann nach Salzburg zu ver-setzen, einerseits, um Luther an Rat und That zu entkrften, anderseits aber der rmisch-katholischen Kirche einen Herold und Held" zu erhalten, der ihre Lehren und Artikel auf das standhafteste und nachdrcklichste verteidigen wrde. In bei-den Voraussetzungen hatte man sich freilich getuscht: Luther fand Rat und That auch ohne Staupitz, und dieser war nun wohl leiblich in Salzburg, wo er Hofprediger des Erzbischoses wurde, dem Geiste und Herzen nach aber blieb er in Witten-berg und bei Luther. Er nahm die Reformationsschriften nicht nur in seine neue Heimat mit oder lie sich nachschicken, was spter die Presse verlassen hatte, sondern er gab sie auch den Mnchen seines Klosters zu lesen und wendete dadurch mehrere von der alten Lehre ab. Diese Mnche fanden Ge-legenheit genug, in der Seelsorge, die sie in der Nachbarschaft des Klosters trieben, zu den reformatorischen Lehren zu be-kehren; andere waren khn genug, im Unterricht und von den Kanzeln herab das Papsttum und seine Lehren anzugreifen. Das hatte zur Folge, da sich im Geheimen evangelische Gemeinden bildeten, ferner, da eine groe Anzahl von Salz-burgern im Herzen evangelisch wurde, obgleich sie sich uer-lich noch zur katholischen Kirche hielt. Sogleich aber be-gannen von seiten des Erzbischoses die Verfolgungen; er lie die Prediger einkerkern oder tten. Letzteres geschah z. B. mit Georg Schrer, der mit dem Schwerte vom Leben zum Tode gebracht wurde. Wie es meist zu geschehen pflegt, da bei wirklicher Herzensberzeugung Verfolgungen das Gegenteil erreichen von dem, was sie beabsichtigen, so trat das auch hier ein; die Zahl der Lutherischen mehrte sich zum Schrecken des Landesherrn. Allerlei kleine Mittel, welche gegen
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