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1. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 195

1886 - Berlin : Oehmigke
195 Krieges, wie am schmerzlichen Krankenlager bewhrt hatte. Als Marius im siebzigsten Lebensjahre starb, setzte ihm sein Herr ein Denkmal aus dem Kirchhofe zu Gttin und dichtete ihm selbst folgende Grabschrift: Hier ruht mein alter Freund, der einst mein Diener war, Er teilte Freuden und Gefahr, mit mir fast 52 Jahr; War treu, geschickt und liebte mich, Oft, fr mein Wohl besorgt, verga er sich. Darum sei hier aus Dankbarkeit Dies Denkmal ihm von mir geweiht." Auch seine Unterthanen durften sich eines solchen Herrn freuen; mit Rat, Erquickung und Trost stand er jedem zur Seite, hielt ihnen den Arzt und die Arzenei frei, grndete eine Armenkasse, erlie ihnen das Schulgeld und gab den Kindern die Bcher frei. Er war von etwas mehr als Mittelgre, von einem starken, wohlgebildeten Krper- und Muskelbau; sein Herz war fest und munter, sein blaues Auge freundlich und hell, Geist und Verstand verkndend, das Gesicht war etwas von Pockennarben zerrissen, seine Haare ehedem blond, im Alter silberwei. Seine letzten Lebensjahre waren von schmerzvollen Leiden heimgesucht; Gichtschmerzen bereiteten ihm schlaflose Nchte, Brustkrmpfe traten hinzu und auch den Verlust des Gehrs hatte er zu beklagen. Es war ihm be-sonders schmerzlich, da er den Genu der Musik entbehren mute, die er beraus liebte. Im Mrz des Jahres 1805 kamen ihm Todesgedanken; in zuversichtlicher Ergebung sah er der groen Stunde entgegen, die aus diesem Leben in das Jenseit hinberfhrt. Gott, der der rechte Vater ist der alles," so schreibt er, hat noch niemals etwas versehen in seinem Regimente; er, der durch ein leibliches Weh oft groe Not verhtet! Ei nun, so lat ihn serner thnn!" Am 10. Mai kam der Tod nach vielen Schmerzen und Kmpfen und raffte ihn im 71. Lebensjahre dahin. Am 18. wurde er nach seinem Willen still beerdigt. Nie ist mir," so erzhlt der Prediger Marius, ein Leichenzug rhrender gewesen. Es war ein schner Frhlingsmorgen. Smmiche Unterthanen folgten und 13*
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