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1. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 27

1912 - Münster i.W. : Schöningh
27 Der Groe Kurfürst als Landesvater. Unermdlich war der Groe Kurfürst darauf bedacht, die Wunden zu heilen, die der Krieg seinem Lande geschlagen hatte. Den verarmten Bauern schenkte er Saatkorn, Vieh und Ackergert, desgleichen Holz, um ihre Huser wieder aufbauen zu knnen. Aus der Schweiz und aus Holland lie er An-siebter kommen. Sie bauten sich in den Niederungen an der Havel und Oder an, machten wste Strecken Landes urbar und zogen einen reichen Viehstand auf. Jeder Bauer wurde verpflichtet, hinter seinem Hause einen Garten anzulegen, und keiner durfte heiraten, der nicht sechs Obstbume veredelt und sechs Eichbume gepflanzt hatte. Die Tabakpflanze kam ins Land, und die Kartoffeln, die man bis dahin als feines Gemse" aus Holland bezogen hatte, wurden angebaut. Auch die Bienenzucht wurde eingefhrt. Die neuen Ansiedler, besonders die aus Frankreich vertriebenen Protestanten, legten Fabriken an; Tuch-, Strmps- und Seiden-waren konnten jetzt im Lande selbst angefertigt werden. Neue Straen wurden gebaut, alte verbessert. Friedrich Wilhelm richtete die fahrende und reitende Post ein, die zwischen Kleve, Berlin und Knigsberg verkehrte, und verband die Oder durch einen Kanal mit der Spree (Friedrich-Wilhelms-Kanal). Eine kleine Flotte kmpfte siegreich gegen die Spanier, machte auch eine Reise an die Westkste Afrikas, wo die Kolonie Gro-Friedrichsburg angelegt wurde. Im Jahre 1688 starb der Groe Kurfürst. Er hinterlie feinem Sohne Friedrich ein blhendes Land, einen gefllten Staatsschatz und ein gebtes Heer. Die kurfrstm Luise Henrielte. Die Gemahlin des groen Kurfrsten stammte aus Holland. Von ihren Eltern hatte sie eine einfache und fromme Erziehung und einen vielseitigen Unterricht erhalten. Ihrem Gemahl mar die Kurfrstin eine treue Gefhrtin. Trotz ihres zarten Krpers und ihrer schwchlichen Gesundheit begleitete sie ihn fters auf der Reise, ja selbst in den Krieg. Sie mar am glcklichsten, wenn sie bei ihm weilte. Lieber," sagte sie, will ich alle Unbequemlichkeiten der Welt haben und bei dem Kurfrsten fein, als alle Bequemlichkeiten der Welt genieen ohne i h n." 25ie Kurfrstin mar eine echte Hausfrau. Am Nhtisch mute sie ebenso gut fertig zu werden wie in der Kche und im Garten. Durch strenge Ordnung und weife Sparsamkeit erbrigte sie viel und konnte daher Armen und Notleidenden reichliche Gaben spenden. In Oranien-brg grndete sie ein Waisenhaus fr zwlf Knaben und zwlf Mdchen.
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