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1. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 49

1912 - Münster i.W. : Schöningh
49 leon vor Moskau, der alten russischen Hauptstadt, an. Hier wollte er mit seinem mchtigen Heere den Winteraufenthalt nehmen. Aber kaum hatten die Soldaten ihre Quartiere bezogen, als an verschiedenen Seiten der Stadt Feuer ausbrach; in wenigen Tagen war die groe, reiche Stadt von den Flammen vernichtet. Der Rckmarsch. In den ausgebrannten Trmmern konnte Na-poleon mit seinem Heere nicht bleiben. So muten die Franzosen den Rckzug antreten, verfolgt von den Scharen der wilden Kosaken. Ein ungewhnlich frher und strenger Winter trat ein. Von Eis und Schnee hatten die fliehenden Soldaten ungemein zu leiden. Ihre Kleider waren zerrissen; kein Stckchen Brot war zu finden, um den nagenden Hunger zu stillen. Viele Tausende erfroren und verhungerten. Tausende wur-den von dem Schwerte der Russen erschlagen oder fanden ihren Tod in den Fluten der B e r e s i n a. der diesen Flu hatte Napoleon zwei Brcken schlagen lassen. Kaum waren sie fertiggestellt, da wollte einer noch eher als der andere das jenseitige Ufer gewinnen, um den gefrch-teten Kosaken zu entfliehen. Aber schon waren diese auf ihren flinken Pferden herbei geeilt. Ihre Kugeln schlugen in den dichten Haufen der Fliehenden. Eine grliche Verwirrung, ein wstes Schieben und Stoen entstand auf den Brcken. In dem wilden Gedrnge von Fu-folbaten, Reitern und Kanonen wurde mancher zerdrckt und zertreten oder von den Rdern zermalmt. Schrnerzensrufe und Flche erfllten die Luft. Dann ein markerschtternder Schrei eine der Brcken war zusammengebrochen. Tausende von braven Soldaten fanden ihren Tod in den eisigen Fluten des brausenden Flusses. Wer sich gerettet hatte, suchte so schnell wie mglich die Grenze Preuens zu erreichen. Ritter ohne Schwert, Reiter ohne Pferd, Flchtling ohne Schuh, Nirgends Rast und Ruh. So hat sie Gott geschlagen Mit Mann und Ro und Wagen", lautete ein Spottvers, den die Knaben auf der Strae fangen. Die groe Armee" mar vernichtet; eine halbe Million Menschen hatte Napoleon seiner Ruhmsucht geopfert. Sich selbst hatte er rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Als er sah, da sein Heer rettungslos verloren war, verlie er heimlich seine halb verhungerten und erfrorenen Soldaten, und, in warme Pelze gehllt, floh er in einem Schlitten nach Paris. Brockmann, Geschichte fr Mittelschulen. I. 4
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