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1. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 57

1912 - Münster i.W. : Schöningh
57 gemach ertragen lernen. Infolge der beschwerlichen Flucht nach Memel durch Sturm und Schneegestber war Prinz Wilhelm schwer erkrankt. Tag und Nacht sa seine Mutter, die Knigin Luise, kummervoll an seinem Lager. Der Prinz erholte sich zwar, aber seine Gesundheit blieb noch lange schwchlich. All das Traurige, das Prinz Wilhelm in seiner Jugend durchlebte, legte den Grund zu der Anspruchslosigkeit und Spar-samkeit, die ihn spter auszeichneten. Damals schrieb die Knigin Luise an ihren Vater: Fr meine Kinder mag es gut sein, da sie schon in der Jugend die ernsten Seiten des Lebens kennen lernen. Wren sie im Sche des berflusses und der Bequemlichkeit groß geworden, so wrden sie meinen, das msse so sein." Im Jahre 1810 traf Prinz Wilhelm das grte Leid; er verlor seine innigstgeliebte Mutter. Tiefbetrbt kniete er an ihrem Sterbe-lager und benetzte die erkaltende Hand der Entschlafenen mit bitteren Trnen. Dann ging er in den Garten, wand aus Eichenlaub und Rosen einen Kranz und legte ihn auf das Totenbett seiner Mutter. Die Er-mnerung an sie blieb immer in ihm lebendig und gab ihm Trost und Ermunterung in schweren Tagen. An den Befreiungskriegen durfte der Prinz anfangs nicht teilnehmen, weil er noch zu schwchlich war. Als er aber das Schlachtfeld von Leipzig besucht und von den Helden-taten der Freiheitskmpfer gehrt hatte, bat er seinen Vater nochmals dringend, ihn an den Kmpfen teilnehmen zu lassen. Der König gab nach, und nun zog der Prinz mit dem siegreichen Heere nach Frank-reich hinein. Die erste Waffentat. Bald schon fand Prinz Wilhelm Gelegenheit, einen Beweis seines Mutes zu geben. In der Schlacht bei B a r - s u r -A u b e zeigte sich ein russisches Regiment besonders tapfer. König Friedrich Wilhelm gab den Befehl, nachzusehen, welches Regiment dort so mutig kmpfe. Sofort sprengte Prinz Wilhelm durch den dichten Kugelregen, erkundigte sich nach dem Namen des Regiments und brachte dem Vater den erwnschten Bericht. Der König schmckte die Brust des Anerschrockenen Sohnes mit dem eisernen Kreuze, der Kaiser von Rußland verlieh ihm den S t. Georgsorben. Vermhlung und Thronbesteigung. In den folgenben Friedens-jahren blieb Prinz Wilhelm im Heere und rckte bald zu den hchsten Stellen auf. Die Prinzessin Augusta von Weimar wurde seine Gemahlin. Als der König Friedrich Wilhelm Iv. schwer erkrankte, bernahm Prinz Wilhelm die Regierung als Prinz-Regent". Im Jahre 1861 starb der König, und nun bestieg der Prinz als Wilhelm I. den preu-ischen Knigsthron.
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