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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 97

1914 - München : Oldenbourg
Ludwig der Bayer. 97 Der siegreiche König Ludwig brachte seinen Gefangenen nach der Burg Trausnitz (i. d. Oberpfalz). Bald jedoch wurde die allgemeine Lage fr Ludwig ungnstig. Er hatte nmlich die erledigte Mark Bran-denburg seinem eigenen Sohne (Ludwig) gegeben und dadurch seinen bisherigen Freund, den Bhmenknig, der Ansprche auf Brandenburg erhob, schwer gekrnkt. Auerdem geriet Ludwig in Zwiespalt mit dem Papsttum. Deshalb beschlo er, sich mit den Habsburgern zu vershnen: er entlie Friedrich den Schnen aus der Hast, damit dieser seine Brder (vgl. Stammtafel), vor allem Leopold, zum Friedensschlu bewege. Als das nicht gelang, kehrte Friedrich, wie er es versprochen hatte, freiwillig wieder in die Gefangenschaft zurck. Nun schlo Ludwig mit seinem bis-herigen Gegner den Vertrag von Mnchen, nach welchem beide die 1325 Regierung gemeinsam führen und sich als Brder ansehen wollten. Da-mit war der Thronstreit beendet. Doch starb Friedrich schon 1330. 2. Ludwigs Kampf mit dem Papsttum. Bei der zwiespltigen deut-schen Knigswahl hatte Papst Johann Xxii. das Schiedsrichteramt fr sich beansprucht und Ludwig vor seinen Richterstuhl nach Avignon gefordert. Als Ludwig sich weigerte zu erscheinen und statt dessen in die italienischen Verhltnisse eingreifen wollte, belegte ihn der Papst mit dem Bann. Doch fhlte man in Deutschland allgemein, da der Papst 1324 unter dem Einflsse des franzsischen Knigs handelte, der Deutschland spalten und damit schwchen wollte. Deshalb machte der Bann beim Volke nicht den Eindruck wie in frheren Fllen. Ludwig unternahm nun den lange geplanten Rmerzug (1327 bis 1329) und empfing in Rom aus den Hnden stdtischer Vertreter die Kaiserkrone. Doch sah er bald ein, da seine Macht nicht hinreichte, 1328 um in Italien wirksam eingreifen zu knnen. Deshalb kehrte er nach Deutschland zurck und trachtete nach einer Ausshnung mit dem Papste. Tatschlich wre Johanns Nachfolger (Benedikt Xii.) zur Vershnung mit dem Kaiser bereit gewesen; aber der König von Frankreich wute jeden Ausgleich zu verhindern. Diese Einmischung des Auslandes in deutsche Angelegenheiten emprte endlich das deutsche Nationalgefhl und so er-klrten die Kurfrsten im Kurverein zu Reuse (sdl. v. Koblenz), da 1338 ein von ihnen rechtmig gewhlter König der ppstlichen Besttigung nicht bedrfe. Ein noch im gleichen Jahre abgehaltener Reichstag zu Frankfurt fgte dann die weitere Erklrung hinzu, da der von den Kurfrsten gewhlte König zugleich auch rechtmiger Kaiser sei. 3. Ludwigs innere Politik. Die Regierung Ludwigs zeichnete sich vor allem durch sein Verstndnis fr die Bedeutung der Städte aus. Besonders Mnchen und Nrnberg erfreuten sich seiner Frsorge. Durch wirksame Landfriedensgesetze bekmpfte der Kaiser das Fehde- Lorenz, Unterstufe Ii. 7
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